In diesem Zusammenhang habe Alpiq mit Bouygues Construction eine Vereinbarung über den Verkauf des Engineering-Services-Geschäfts, welches die InTec und die Kraftanlagen Gruppe umfasst, in Höhe von 850 Mio CHF unterzeichnet, teilte Alpiq am Montag mit. Das Closing ist für das zweite Halbjahr 2018 geplant.

Der Verkauf erfolgt vorbehaltlich üblicher Vollzugsbedingungen und der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden in der EU und der Schweiz. Von der Transaktion betroffen sind 7'650 Mitarbeitende, die einen Umsatz von rund 1,7 Mrd CHF erwirtschafteten.

Zwei Hauptgründe

Für die Transaktion gibt es gemäss Mitteilung zwei Hauptgründe: Erstens habe Alpiq aufgrund der herausfordernden Lage der Schweizer Produktion am freien Markt derzeit nicht die finanziellen Mittel, um das Engineering-Services-Geschäft weiterzuentwickeln. Deshalb sei Alpiq nicht mehr die richtige Eigentümerin des im industriellen Markt aktiven Engineering-Services-Geschäfts, heisst es weiter. Zweitens schaffe Alpiq mit der Transaktion einen Mehrwert für die Gruppe und stärke damit ihr Kerngeschäft.

Durch diese Devestition fokussiert sich Alpiq auf ihr Kerngeschäft mit der Stromproduktion in der Schweiz sowie auf die internationalen Aktivitäten. Diese umfassen den diversifizierten Kraftwerkspark, die neuen erneuerbaren Energien sowie den Energiehandel. Zudem wird Alpiq ihr Kerngeschäft zur Effizienzsteigerung weiter digitalisieren und ihr Kundenportfolio mit Smart Solutions auch ausserhalb der Schweiz konsequent weiter ausbauen.

Preiszerfall am Grosshandelsmarkt

Nach dem Closing der Engineering-Services-Transaktion verbleiben bei Alpiq folgende Bereiche: Digital & Commerce (internationaler Energiehandel, Kundengeschäft mit strukturierten Produkten, Kundengeschäft mit digitalen Lösungen), die internationale thermische Stromproduktion und die neuen erneuerbaren Energien sowie Generation Switzerland (Stromproduktion Schweiz).

Bei Alqiq sind Teilverkäufe seit einiger Zeit ein Thema, weil das Unternehmen unter dem Preiszerfall am europäischen Grosshandelsmarkt leidet. Vor einem Jahr gab das Unternehmen bekannt, dass im Laufe des Jahres 2018 bis zu 49% der drei Geschäftsfelder "Industrial Engineering", "Digital & Commerce" und "Building Technology & Design" für Investoren geöffnet werden sollen. Schon ein Jahr davor war die Öffnung des Wasserkraftportfolios im gleichen Umfang angekündigt worden.

Bouygues baut in der Schweiz aus

Mit dieser Übernahme werde Bouygues Construction ihre Präsenz in der Schweiz mit komplementären Aktivitäten zu den Geschäftsfeldern seiner Tochtergesellschaften Bouygues Energies & Services Schweiz, Losinger Marazzi, VSL und PraderLosinger verstärken, schreibt die französische Gesellschaft. Der Kaufpreis sämtlicher Anteile zum Zeitpunkt des Closings wird bar gezahlt werden.

Die Akquisition entspreche der langfristigen Strategie des Unternehmens, sich auf dem Markt für Energie und Dienstleistungen in Europa weiterzuentwickeln.

(AWP)