Beim Sensorenhersteller AMS bewegt sich der Zahlenkranz für das dritte Quartal weitestgehend im Rahmen der Erwartungen. Das gilt nicht nur für die Umsatz-, sondern auch für die operative Gewinnentwicklung. Dass grössere Überraschungen ausbleiben, ist dem Umstand zu verdanken, dass das Unternehmen in den letzten Wochen scheibchenweise mit Vorabinformation aufwartete.

Das Interesse gilt deshalb einerseits dem Ergebnisbeitrag von Osram Licht und andererseits der Barmittelgenerierung. Doch auch diesbezüglich gewinnen Analysten dem Zahlenkranz weder positive noch negative Aspekte ab.

Banken reagieren unterschiedlich

Vermutlich sind es die fehlenden Kurstreiber, welche der AMS-Aktie zusetzen. Zur Stunde verliert sie gar 3,5 Prozent auf 20,87 Franken.

Eher etwas enttäuscht zeigt sich die Zürcher Kantonalbank. Wie sie schreibt, liegen die publizierten Zahlen operativ unterhalb der Erwartungen, allerdings gespickt mit Einmalkosten. Sie geht davon aus, dass bei Osram Licht wegen dem Abschwung in der Automobilindustrie auch das laufende Quartal nochmals verlustreich sein wird. Erst danach seien sukzessive bessere Zahlen zu erwarten. Nicht zuletzt auch deshalb preist die Zürcher Kantonalbank die AMS-Aktie mit "Übergewichten" zum Kauf an.

Vontobel zufolge übertrifft das kombinierte Quartalsergebnis die bankeigenen Erwartungen sogar leicht. Osram Licht habe beim bereinigten operativen Gewinn etwas besser als gedacht abgeschnitten, so schreibt die Zürcher Bank. Sie rechnet insgesamt aber nicht mit materiellen Anpassungen ihrer Schätzungen. Vontobel stuft die Aktie wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 33 Franken ein.

Bei J.P. Morgan stösst man sich hingegen etwas am vorsichtigen Ausblick für Osram Licht, wobei die US-Investmentbank einräumt, dass die frühere Siemens-Tochter für ihre Zurückhaltung bekannt ist. J.P. Morgan hält deshalb sowohl am "Overweight" lautenden Anlageurteil als auch am Kursziel von 21,50 Franken fest.

Rivale Dialog Semiconductor schürt Hoffnungen

Für die Monate Oktober bis Dezember geht der Sensorenhersteller wie bisher von einer operativen Marge (EBIT) zwischen 24 und 27 Prozent bei einem Umsatz in Höhe von 650 bis 690 Millionen Dollar aus. Wie Beobachter festhalten, könnten sich diese Vorgaben als zu konservativ erweisen.

Am Donnerstagmorgen wartete der AMS-Rivale Dialog Semiconductor mit einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnis und nicht weniger beeindruckenden Vorgaben für das Schlussquartal auf. Beobachter schliessen nicht aus, dass AMS absichtlich tiefstapelt. Wenn nicht im Schlussquartal dieses Jahres, dann werde der Sensorenhersteller spätestens in den darauffolgenden Quartalen aufdrehen, so heisst es.

Obwohl sich die AMS-Aktie seit den Jahrestiefstständen von Anfang April im Kurs verdreifachen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Minus von gut 20 Prozent. Damit zählt die Aktie zu den schwächsten Schweizer Technologiewerten in diesem Jahr.