Auf den ersten Blick gibt es am Zahlenkranz der UBS nichts auszusetzen: Im Schlussquartal des zurückliegenden Geschäftsjahres konnte die Grossbank die Erwartungen mit einer Leichtigkeit übertreffen, die ihresgleichen sucht.

Insbesondere der Konzerngewinn liegt mit 917 Millionen Franken um das Dreifache höher als die Konsensschätzungen von 321 Millionen Franken. Selbst die höchste Einzelschätzung eines Konzerngewinns von 436 Millionen Franken macht vor diesem Hintergrund einen geradezu bescheidenen Eindruck.

In Euphorie verfallen sollten die Aktionäre der UBS allerdings dennoch nicht. Denn wie gewohnt liegt der Teufel im Detail. So steuerte das Wealth Management in der Berichtsperiode gerademal 471 Millionen Franken zum Vorsteuergewinn bei. Analysten gingen von einem Ergebnisbeitrag von 574 Millionen Franken aus.

Das wäre nicht weiter tragisch, würde es sich dabei nicht um das zukünftige Kerngeschäft handeln. Dass die UBS im vergangenen Jahr gleich während drei aufeinander folgenden Quartalen im Wealth Management enttäuscht hat, wirft Fragen in Bezug auf die vor gut zwei Jahren vollzogene strategische Abkehr vom Investment Banking.

Fällt die UBS-Aktie bei Analysten in Ungnade?

Ursprünglich kam der strategische Kurswechsel bei Analysten gut an, ist das Wealth Management doch mit einer geringeren Kapitalbindung als das Investment Banking verbunden. Es überrascht denn auch nicht, dass von 22 Analysten deren 16 die UBS-Aktie zum Kauf empfehlen. Gemäss Erhebungen der Nachrichtenagentur awp liegt das durchschnittliche Kursziel bei 19,53 Franken und damit deutlich über dem Schlussstand von 17,45 Franken vom Montag.

Der einmal mehr recht ernüchternde Ergebnisbeitrag aus dem zukünftigen Kerngeschäft Wealth Management könnte Zweifel an der Strategie der UBS wecken und zumindest den einen oder anderen Analysten seine Kaufempfehlung für die Aktie der Grossbank überdenken lassen.