Im Vorfeld der heutigen Ergebnispräsentation von Syngenta gingen die Meinungen in Analystenkreisen weit auseinander. Dementsprechend breit sind auch die Prognosenspannen. In einem waren sich die Experten allerdings einig: Die ungünstigen Witterungsverhältnisse in der westlichen Hemisphäre würden Spuren im Geschäftsgang des Basler Agrarchemieherstellers hinterlassen.

Das von Syngenta veröffentlichte Ergebnis fällt dennoch ziemlich ernüchternd aus. Sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITDA und Reingewinn werden die Konsensschätzungen teilweise klar verfehlt. Weder im Geschäft mit Saatgut noch in jenem mit Pflanzenschutzmitteln kann der Börsenliebling den Markterwartungen gerecht werden.

Die Aktien von Syngenta verlieren an der SIX im frühen Handel bis zu 4 Prozent.

Die Bank Vontobel schreibt in einer ersten Stellungnahme von einem unter den Erwartungen liegenden Ergebnis. Allerdings halte man bei Syngenta an den bisherigen Gesamtjahresprognosen fest. Auf das zweite Quartal bezogen sei der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln um 4 Prozent, jener mit Saatgut sogar um 10 Prozent unter den bankeigenen Schätzungen ausgefallen. Das Unternehmen habe insbesondere in Europa und Nordamerika mit kalten und nassen Witterungsbedingungen zu kämpfen gehabt. Bei den Margen hätten hingegen tiefere Lizenzeinnahmen und höhere Kosten im Geschäft mit Saatgut Spuren hinterlassen, so heisst es.

Dem Experten zufolge gehen vom Halbjahresergebnis keine positiven Impulse aus. Aufgrund der fehlenden Vorhersehbarkeit für die zweite Jahreshälfte bleibt er bei seiner zurückhaltenden Einschätzung der Aktien von Syngenta.

Sein für die UBS tätiger Berufskollege rät sogar zum Verkauf der Papiere. Auf die Monate April bis Juni bezogen seien die bankeigenen Umsatzschätzungen sowohl im Saatgut- als auch im Pflanzenschutzgeschäft klar verfehlt worden. Saisonal betrachtet habe das Umlaufvermögen um 25 Prozent zugenommen. Deshalb habe ein negativer freier Cash Flow resultiert.

Aufgefallen ist dem Experten auch, dass die Firmenverantwortlichen von Syngenta hinsichtlich der mittelfristigen Margenbandbreite von 22 bis 24 Prozent den Wortlaut angepasst haben. Sei bisher von einem Erreichen «in der Zeit bis 2015» die Rede gewesen, so heisse es jetzt «im Jahr 2015».