Der Prozess gegen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz dürfte erst im Winter 2021/2022 stattfinden. Das Gericht rechnet damit, dass der Prozess vier Tage dauern wird. Die genauen Daten sind noch nicht festgelegt, wie das Bezirksgericht am Mittwoch mitteilte. Die Anklageschrift bleibt weiterhin bis kurz vor der Verhandlung unter Verschluss.

Vincenz sowie vier weitere Beschuldigte stellten Anfang Jahr den Antrag, dass die ganze Anklage ans Bezirksgericht Bülach zu überweisen sei. Das Bezirksgericht Zürich lehnte diesen Antrag jedoch ab. Somit ist es weiterhin zuständig. Vincenz und die anderen Beschuldigten können ihren Antrag aber noch vor das Zürcher Obergericht ziehen. Ob sie dies tun, ist offen.

Weshalb Vincenz den Prozess nach Bülach verlegen lassen wollte, ist unklar. Das Bezirksgericht Zürich konnte auf Anfrage von Keystone-SDA dazu keine Angaben machen.

Unrechtmässig Spesen bezogen

Im Zentrum des Verfahrens stehen Ex-Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und der frühere Aduno-Chef Beat Stocker. Die Zürcher Staatsanwaltschaft wirft ihnen gewerbsmässigen Betrug, Veruntreuung, Urkundenfälschung und passive Bestechung zum Nachteil der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Raiffeisenbank vor.

Gemäss Anklageschrift sollen sie bei Firmenkäufen ihnen nicht zustehende Vorteile gefordert und teilweise auch erhalten haben. Zudem sollen sie unrechtmässig Spesen bezogen haben, was ihnen den Anklagevorwurf der Veruntreuung einbrachte.

(AWP)