Uber habe Interesse an einem möglichen Kauf von Free Now signalisiert, nachdem das Gemeinschaftsunternehmen vergeblich nach weiteren Investoren gesucht habe, um in der Corona-Pandemie die Spur halten zu können, hiess es.

Allerdings könnte jeder Deal im Fahrdienst-Geschäft wegen der schwierigen Marktbedingungen kompliziert werden, gerade im Hinblick auf eine Einigung über den Preis. Es gäbe daher auch keine Sicherheit, dass es tatsächlich zu einer Transaktion kommen werde, hiess es weiter. Zudem könnten auch noch andere Bieter hinzukommen.

Uber und BMW wollten sich zu dem Bericht nicht äussern, eine Daimler-Sprecherin sagte, das Unternehmen kommentiere Spekulationen nicht. Ein möglicher Verkauf von Free Now würde zur derzeitigen Strategie der Autobauer passen, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und die Effizienz zu steigern.

Geld mit Mobilitätsdiensten zu verdienen, hat sich sowohl für Tech-Unternehmen als auch für Autohersteller bislang als sehr grosse Herausforderung erwiesen. So steckte Uber zuletzt tief in den roten Zahlen. Die Transportvorschriften sind von Region zu Region stark unterschiedlich und machten es schon vor der Corona-Krise schwierig, das Geschäft konsequent auszubauen, ehe die Pandemie mit Wucht zuschlug.

Joint Venture mit Abschreibungen

Die beiden Autokonzerne Daimler und BMW hatten ihre Mobilitätsdienste erst im vergangenen Jahr zusammengeschlossen und in ein Gemeinschaftunternehmen mit dem Namen Your Now eingebracht, das fünf Bereiche umfasst - darunter auch Free Now, das früher unter dem Namen MyTaxi bekannt war.

Daimler hatte seine Hälfte am Gemeinschaftsunternehmen Ende Juni nur noch mit 618 Millionen Euro bewertet und damit 248 Millionen Euro weniger als Ende 2019. Bei BMW sorgte das Joint Venture zuletzt für Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe. Zu den Aktivitäten gehören unter anderem die kleineren Bereiche Park Now und die Car-Sharing-Plattform Share Now.

(SDA)