Dies entspricht einem Rückgang um 3,4 Prozent, wie aus offiziellen Angaben der Bundesbank hervorgeht. "Das herausfordernde Wettbewerbsumfeld und insbesondere das anhaltend niedrige Zinsniveau machen den Instituten zu schaffen und veranlassen sie zu deutlichen Kosteneinsparungen", sagte Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling in einer Mitteilung. "Insbesondere für kleinere und mittlere Banken ist deshalb der Druck zum Zusammenschluss zu grösseren Einheiten gestiegen."

Auch die Zahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich demnach 2017 deutlich um 1900 beziehungsweise 5,9 Prozent auf 30.126, nachdem im Vorjahr bereits 2019 Zweigstellen abgebaut worden waren. Diese Grösse umfasst klassische Filialen sowie Selbstbedienungs-Terminals mit Beratungsmöglichkeit. Reine Selbstbedienungs-Terminals sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Schon im April hatte Bloomberg News nach einer Auswertung von Daten der Sparkassen und Volksbanken berichtet, dass die Anzahl der Banken und Filialen 2017 in Deutschland stark gesunken sein dürften.

Steffen Steudel, Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, verwies damals auf aufsichtsrechtliche Vorgaben: "Die Zahl der Banken sinkt, weil die Regulatorik es kleinen Häusern zunehmend erschwert, sich zu behaupten. Sie brauchen zum Beispiel Spezialisten für eine Vielzahl aufsichtlicher Meldungen, die es nicht überall gibt und die teuer sind."

Die Strategieberatung Oliver Wyman beobachtet derzeit das Entstehen einer neuen Säule im deutschen Finanzsystem aus ausländischen Banken und neuen Marktteilnehmern wie Fintechs, die den Wettbewerb zusätzlich anheize und traditionelle Geschäftsmodelle angreife.

(Bloomberg)