Die Credit Suisse will Kindern das Sparen beibringen: Ende August lancierte die Grossbank medienwirksam das Banking-Paket "Viva Kids" für Kinder bis 12 Jahre, das ein Sparkonto mit dem hohen Zinssatz von 5 Prozent beinhaltet. Kunden sollen damit möglichst früh an die Bank gebunden werden.

Doch um Kindern das Wichtigste zum Thema Geld mit auf den Weg zu geben, müssen Eltern mehr unternehmen, als bloss ein Sparkonto zu eröffnen, wie auch ein Artikel von Marketwatch zeigt. Hier die wichtigsten Lektionen, die Kinder lernen sollten, bevor diese das Elternhaus verlassen:

1. Geduldig sein

Kinder sind oft ungeduldig. Wenn sie zum Beispiel einen neuen Teddy wollen, weinen sie, bis sie ihn kriegen. Für die Eltern lohnt es sich aber, hart zu bleiben: Bringen Sie ihrem Kind deshalb Geduld bei. Wie Studien zeigen, verdienen geduldige Kinder später im Durchschnitt mehr, leben gesünder und weisen ein stabileres Privatleben auf. Schlagen Sie anstatt eines Teddys jetzt, etwas noch besseres in ein paar Monaten vor. Kinder müssen lernen, dass sie durch einen Konsumverzicht später einmal mehr erhalten werden. Genau so funktioniert nämlich das Zinskonzept der Wirtschaft (auch wenn derzeit kaum Zinsen erwirtschaftet werden können...).

2. Auf ein Ziel hin sparen

Wer geduldig ist, kann auch Geld auf die Seite legen, statt es gleich auszugeben. Doch damit überhaupt die Motivation zum Sparen vorhanden ist, braucht das Kind ein klares Ziel: Es muss wissen, dass es zum Beispiel 12 Monate sparen muss, um das neue Fahrrad zu bekommen.

3. Die Gefahren von Schulden verstehen

Schulden machen ist leichter denn je: Sei es etwa durch exzessives Online-Shopping oder durch ein teures Handy-Abo mit langer Kündigungsfrist. Schnell geraten Kinder so in die Schuldenfalle. Hier tut Aufklärung not: Erklären Sie Ihrem Kind, wie teuer Darlehen in der langen Frist wirklich zu stehen kommen, da diese hoch verzinst werden (das Zinskonzept hat das Kind ja bereits unter Punkt 1 gelernt). Hoch sind auch die Betreibungsgebühren, die zu einem Aufschlag von bis zu 250 Prozent führen können.

4. Mit «Jugendlohn» eigenes Budget einhalten

Schon seit jeher bekommen Kinder ein "Sackgeld", also einen gewissen Geldbetrag in regelmässigen Abständen. Heutzutage nennt man dies "Jugendlohn". Kinder erhalten wöchentlich oder monatlich einen fixen Betrag, von dem sie grössere Teile ihrer Lebenskosten selber finanzieren können. Dazu gehören etwa Ausgaben für Kleider, Coiffeur, Handy oder Sport. Der Verein Jugendlohn empfiehlt, den Jugendlohn ab Alter 12 einzuführen (an noch jüngere Kinder richtet sich Kinder-Cash). Wieviel Geld die Kinder effektiv erhalten sollen, hängt von der jeweiligen Familien-Situation und vom Alter ab. Einen Richtbetrag schlägt die Budgetberatung Schweiz hier vor.

5. Erwarte das Unerwartete

Es lässt sich nicht alles planen im Leben. Hie und da stellen sich geplante Käufe teurer heraus als zunächst gedacht, oder unerwartete Ausgaben kommen hinzu. Raten Sie ihrem Kind daher, immer zusätzliche Geldreserven zu halten, um finanzielle Engpässe überbrücken zu können.

6. Arbeite hart

Einigen Sprösslingen fehlt schlicht die Motivation, hart zu arbeiten. Sei dies, weil sie zu sehr verwöhnt werden, die Eltern selbst auf der faulen Haut liegen oder aus anderen Gründen. Hier sollten Eltern eine Vorbildfunktion einnehmen und am eigenen Beispiel aufzeigen, dass harte Arbeit belohnt wird. Das Kind kann auch während den Schulferien selbst ein "Ferienjöbbli" annehmen oder zu Hause im Haushalt aushelfen - und entsprechend dafür finanziell belohnt werden.

7. Den Spass an der Sache nicht verlieren

Hart arbeiten, vorausschauend planen und geduldig sein klingt nicht gerade nach Lieblingsbeschäftigungen von Kindern. Hier schaffen Lernspiele-Apps Abhilfe: Die bringen eine gewisse finanzielle Grundbildung bei und machen darüber hinaus auch noch Spass. So gibt es beispielsweise das Lernspiel "Heroes", in welchem Ressourcen geplant und Finanzentscheidungen getroffen werden müssen, um Missionen erfolgreich zu absolvieren. Ein bisschen düsterer ist das Spiel "Cure Runners", in welchem auf einer gefährlichen Insel Risiken abgewogen und Budgets eingehalten werden müssen.