Während das Finanzinstitut in den "Healthcare"-Anlagen einen starken Neugeld-Zufluss verzeichnete, kam es in anderen Strategien zu Abflüssen.

Für das Jahr 2020 resultierte ein um 59 Prozent angestiegener Konzerngewinn von 22,3 Millionen Franken, wie das Finanzunternehmen am Dienstag mitteilte. Ende Januar hatte Bellevue bereits einen Gewinn von "mehr als 22 Millionen" angekündigt.

Abflüsse bei traditionellen Anlagen

Die "Finanzboutique" zog im vergangenen Jahr Nettoneugelder in Höhe von 377 Millionen Franken an nach 422 Millionen im Vorjahr. Gesucht waren von den Anlegern die "Healthcare-Strategien", wo es Zuflüsse von über 1 Milliarde Franken gab. Weniger gefragt waren die "traditionellen Anlagestrategien", dort kam es zu Abflüssen von 503 Millionen Franken.

Die betreuten Kundenvermögen beliefen sich Ende 2020 auf 12,0 Milliarden Franken (+13%), nachdem sie im März im coronabedingten Markteinbruch zwischenzeitlich einen Rückschlag um rund 20 Prozent hatten hinnehmen müssen. In den "Healthcare-Strategien" alleine betreut Bellevue rund Anlagegelder über 9,4 Milliarden Franken. "Nahezu alle" Healthcare-"Strategien verbuchten laut den Angaben einen zweistelligen Wertzuwachs.

Neuausrichtung von StarCapital

Die Erträge verbesserten sich in der Folge um 8,4 Prozent auf 109,9 Millionen Franken. Dabei handle es sich zu über 90 Prozent um vermögensabhängige respektive nicht von der Anlageperformance abhängige Erträge, betont das Institut. Die Aufwandseite nahm derweil langsamer zu (+4,4 Prozent auf 63,3 Millionen) als der Ertrag.

Das operative Ergebnis verbesserte sich in der Folge um gut 14 Prozent auf 46,3 Millionen Franken. Belastet wurde der Konzerngewinn allerdings von Wertberichtigungen für die Neuausrichtung der Tochtergesellschaft StarCapital.

Guter Start ins 2021

Die Aktionäre sollen nun - wie bereits mitgeteilt - eine ordentliche Dividende von 1,50 Franken sowie eine Sonderdividende von 2,50 Franken erhalten. Mit der Sonderausschüttung sollen Einnahmen aus dem Verkauf der Bank am Bellevue sowie weitere Reserven aus dem Verkauf der SIX-Beteiligung an die Aktionäre zurückgeführt werden. Im Vorjahr hatte Bellevue eine ordentliche Dividenden von 1,25 Franken pro Aktie sowie eine Sonderdividende von 2,75 Franken aus dem SIX-Verkauf ausgerichtet.

Für 2021 erwartet die Bellevue Group erwartet weiterhin ein "volatiles Marktumfeld", wie sie schreibt. Sie sehe sich aber insgesamt mit einem "robusten Geschäftsmodell, anerkannten Anlagekompetenzen und einem stabilen Aktionariat" gut aufgestellt. Für die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres vermeldet das Institut eine "sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung" mit einer starken Nachfrage nach Healthcare-Strategien.

(AWP)