Dies sei nicht notwendigerweise der beste Weg, um die Finanzmärkte weiter reibungslos funktionieren zu lassen, erklärte der estnische Notenbankchef Madis Müller am Mittwoch via Twitter. Die Finanzagentur Bloomberg hatte ihn zuvor mit den Worten zitiert, eine Erhöhung des APP sei Teil der Diskussion. "Wir sollten alle Optionen offen diskutieren", betonte Müller später auf Twitter.
Just to be clear. We should openly discuss all options. But given the currently very favorable financing conditions and the solid recovery, I am not sure if increasing the volume of APP purchases in the spring is the best way to avoid a cliff effect. https://t.co/52QTV1vbuI
— Madis Müller (@madis_muller) September 22, 2021
Günstige Finanzierungsbedingungen und solide Konjunkturerholung
Angesichts der zurzeit sehr günstigen Finanzierungsbedingungen und der soliden Konjunkturerholung sei er nicht sicher, ob eine Erhöhung des APP-Kaufvolumens im Frühjahr der beste Weg sei, um einen "Klippeneffekt" zu vermeiden. Hintergrund der Diskussion ist die offene Zukunft des Corona-Notfall-Programms PEPP, das mindestens bis Ende März 2022 läuft. Laut EZB-Chefökonom Philip Lane sollen die Anleihenkäufe auch nach einem Abschalten von PEPP nicht abrupt gestoppt werden. An den Märkten wird daher darüber spekuliert, ob das APP-Programm dann aufgestockt wird, dessen monatliche Kaufvolumina von 20 Milliarden Euro derzeit deutlich geringer ausfallen als die des PEPP.
Die Währungshüter der EZB haben sich auf ihrer jüngsten Zinssitzung Insidern zufolge auf ein neues monatliches Kaufziel für ihre Notfall-Anleihenkäufe in einer Spanne von 60 bis 70 Milliarden Euro verständigt. Das auf insgesamt 1,85 Billionen Euro angelegte PEPP ist eines der Hauptinstrumente der Europäischen Zentralbank (EZB), um den Kreditfluss an die Wirtschaft während der Corona-Krise zu stützen.
(Reuters)