In weniger als 24 Stunden läutet Sika an der Schweizer Börse SIX die Unternehmensberichterstattung für das Geschäftsjahr 2015 ein. Doch die Zahlen des in der Innerschweiz beheimateten Baustoffherstellers werden auch noch aus einem anderen Grund mit Spannung erwartet, weist er doch seit jeher einen hohen Ergebnisbeitrag aus den Schwellenländern auf, und diese sind derzeit von Turbulenzen heimgesucht.

Den Sika-Zahlen werden in Analystenkreisen daher Signalwirkung für andere Unternehmen mit einer hohen Abhängigkeit von den aufstrebenden Regionen nachgesagt.

Wartet Sika mit einem überzeugenden Ausblick auf?

Allen Schwierigkeiten zum Trotz trauen Experten Sika ein solides Schlussquartal zu. Jener von Vontobel rechnet nicht nur mit einer Wachstumsbeschleunigung zu konstanten Wechselkursen, sondern dank Skaleneffekten und tieferen Rohmaterialkosten auch mit höheren Margen. Als bremsend könnte sich die Währungsentwicklung erweisen, geht sein für die Zürcher Kantonalbank tätiger Berufskollege doch von einem negativen Währungseffekt von gut 7 Prozent aus.

Davon lässt man sich bei Kepler Cheuvreux allerdings nicht abschrecken. Erst am Freitag erhöhte der für diese Bank tätige Analyst in Erwartung eines überzeugenden Ausblicks für das Geschäftsjahr 2016 das Kursziel für die Inhaberaktie auf 4280 (4100) Franken. An der Kaufempfehlung hält er unverändert fest. Was bleibt, ist die Ungewissheit rund um den vom Unternehmen selber angefochtenen Verkauf der Mehrheitsbeteiligung der Familienaktionäre an den französischen Mischkonzern Saint-Gobain.

Nur zwei Unternehmen aus dem SMI werden berichten

Zur Wochenmitte geht mit Geberit das erste Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) mit den Jahresumsatzzahlen an den Start. Auch dem Ostschweizer Sanitärtechnikkonzern wird bei Vontobel im vierten Quartal eine organische Wachstumsbeschleunigung auf 3,3 Prozent zugetraut. In den ersten neun Monaten wuchs das Unternehmen noch mit gut 2 Prozent. Als Gründe für die Belebung nennt die Zürcher Traditionsbank einerseits das vorteilhaft milde Wetter und andererseits die tiefe Vergleichsbasis im Schlüsselmarkt Deutschland.

Der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst befürchtet allerdings, dass das letztjährige Wachstum weit unter der langfristigen Zielbandbreite von 4 bis 6 Prozent zurückgeblieben ist. Die firmeneigenen Mittelfristziele werden vom Experten als ambitiös bezeichnet.

Die ebenfalls am Mittwoch zur Veröffentlichung anstehenden Verkehrsstatistiken des Flughafens Zürich für den Dezember sind vermutlich nur von untergeordneter Bedeutung für die Anleger. Denn tags drauf legt mit dem Luxusgüterhersteller Richemont ein zweiter Vertreter aus dem SMI einen Zwischenbericht für das dritte Quartal des Fiskaljahres 2015/16 vor.

Lindt & Sprüngli könnte enttäuschen

Wie der für Vontobel tätige Analyst schreibt, deuten die jüngsten Schweizer Uhrenexportstatistiken auf eine verhaltene Nachfrage in Schlüsselmärkten wie Hongkong hin. Nur dank dem rund 7 Prozent schwächeren Euro erwartet der Experte einen Umsatzanstieg, legt Richemont doch in der europäischen Einheitswährung Rechnung ab. Für seinen Berufskollegen von Kepler Cheuvreux spiegelt sich das schwierige Branchenumfeld weitestgehend in der Kursentwicklung der Aktie wieder. Diese büsste alleine vergangene Woche gut 8 Prozent ein und notiert auf dem tiefsten Stand seit fast drei Jahren.

Am selben Tag wie Richemont präsentiert Lindt & Sprüngli die Umsatzzahlen. Schon seit Tagen wird nach einer wachstumsträchtigen ersten Jahreshälfte mit einer organischen Wachstumsverlangsamung im zweiten Halbjahr spekuliert. Auffällig ist, dass gleich mehrere Analysten im Vorfeld der Umsatzveröffentlichung ihre Erwartungen nach unten genommen haben. Gerade die Credit Suisse schliesst nicht aus, dass sich das organische Umsatzwachstum im zweiten Semester auf 5 Prozent verlangsamt hat. Prompt gerieten die stolz bewerteten Valoren des Herstellers von Premiumschokolade ins rutschen.

Der Freitag steht dann im Zeichen der Jahresumsatzveröffentlichung von Zehnder und Autoneum. Zehnder wird zwar eine Belebung in der zweiten Jahreshälfte nachgesagt. Allerdings bezeichnen sowohl Vontobel als auch die Zürcher Kantonalbank das Branchenumfeld als weiterhin herausfordernd und schwierig. Dem Automobilzulieferer Autoneum werden hingegen überzeugende Umsatzzahlen und ein positiver Ausblick auf das neue Jahr zugetraut. Die Aktienkursentwicklung spricht jedoch eine andere Sprache, gingen Autoneum in der ersten Handelswoche des neuen Jahres doch 8 Prozent des Börsenwerts verloren.