Mitte Januar informierte Geberit die Öffentlichkeit als eines der ersten im Swiss Leaders Index (SLI) berücksichtigten Unternehmen über die Umsatzentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr. Schon damals konnte der in der Ostschweiz beheimatete Sanitärtechnikkonzern die Markterwartungen erfüllen. Nun gelingt ihm auch mit den Ertragszahlen eine Punktlandung.

Darüber hinaus wartet das Unternehmen mit einem internen Nachfolger für den abtretenden CEO Albert Baehny und einem Aktienrückkaufprogramm auf.

Der vorsichtige und vage formulierte Ausblick löst in Analystenkreisen zwar gemischte Reaktionen aus. Das färbt im Handel an der Schweizer Börse SIX allerdings kaum auf die Aktie ab, welche zur Stunde um 1,8 Prozent auf 284,10 Franken zulegen kann. Kurz zuvor hat die Aktie bei 286 Franken neue historische Höchstkurse erklommen.

Wird der Ausblick absichtlich konservativ gehalten?

Der Analyst der Zürcher Kantonalbank bezeichnet das Ergebnis als sehr solide. Dank einem tiefer als erwarteten Waren- und Personalaufwand hätten sich die Margen etwas besser entwickelt. Der Ausblick sei wie immer zu Anfang Jahr noch etwas vage formuliert. Positiv seien jedoch das neue Aktienrückkaufprogramm sowie die frühzeitige CEO-Nachfolge. Ausserdem verbessere die Trennung der Funktion des Verwaltungsratspräsidenten von jener des CEO die Corporate Governance. Abgestützt auf den bankeigenen Schätzungen für das laufende Jahr sei die Aktie zu Recht hoch bewertet. Der Analyst stuft diese daher weiterhin mit "Marktgewichten" ein.

Auch sein Berufskollege von der Credit Suisse schreibt von einer soliden Margenentwicklung während des Schlussquartals. Die Margen seien am oberen Ende der firmeneigenen Prognosen ausgefallen und auch der operative Cash Flow sei sehr stark ausgefallen. Ausserdem hält der Analyst den von den Firmenverantwortlichen abgegebenen Ausblick für konservativ. Das gelte insbesondere im Vergleich mit den von anderen europäischen Anbietern gemachten Aussagen. Die Geberit-Aktie wird bei der Credit Suisse unverändert mit "Neutral" eingestuft.

Bei Vontobel ist von einem Ergebnis im Rahmen der Erwartungen die Rede. Der verantwortliche Analyst äussert sich in einem Kommentar vor allem zum neuen CEO. Christian Buhl sei als Verantwortlicher für das Deutschlandgeschäft der naheliegendste Nachfolger für den bisherigen CEO. Der Analyst hält vorerst sowohl an der Einschätzung "Hold" als auch am Kursziel von 260 Franken für die Aktie von Geberit fest.

Einem Kommentar aus dem Aktienhandel von Helvea ist zu entnehmen, dass das leichte Übertreffen der Erwartungen auf den Stufen EBITDA und EBIT der mit "Hold" und einem Kursziel von 275 Franken eingestuften Geberit-Aktie eine gute Unterstützung geben sollte. Zwar verzichte das Unternehmen auf konkrete Zielsetzungen für das neue Jahr. Dies decke sich allerdings mit dem Vorgehen früherer Jahre.