Dies gelte, obwohl die Gruppe "schon lange als schöne Braut am Rhein" gelte, wie CEO Gert De Winter in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Mittwochausgabe) einräumte. Ein Szenario, in dem ein aktivistischer Aktionär etwa eine Fusion mit der deutschen Ergo oder mit Helvetia fordere, liege "nicht auf dem Tisch", so der CEO. Auf die Frage, ob er im Falle eines Falles lieber mit Ergo oder mit der Helvetia fusionieren möchte, meinte De Winter: "In einem solchen hypothetischen Fall wäre es wohl opportun, das Bündeln der Kräfte im Heimmarkt mit Helvetia anzugehen."

Kein Thema ist für den CEO der Zukauf einer Schweizer Bank. Denn mit der hauseigenen Bank funktioniere Allfinanz bereits. "Versicherung und Bank spannen sehr gut zusammen." Zudem gebe es Vertriebspartnerschaften mit der Bank Cler und der Basellandschaftlichen Kantonalbank.

Keine Sorgen bereitet dem Firmenchef, dass neue Anbieter - namentlich Amazon - auf den Versicherungsmarkt drängen. "Das macht uns keine Angst, denn wir selbst ändern uns auch und sind innovativ." Zudem interessiere sich Amazon nur für den Vertrieb. "Sie braucht dann aber Versicherer, wie wir es sind, die als beaufsichtigte Risikoträger die Policen garantieren."

Auch den neuen Trends im Bereich Automobil sieht der Bâloise-Chef gelassen entgegen. Zwar sei es ein "wahrscheinliches Szenario", dass der Trend zum Autoteilen und zu selbststeuernden Fahrzeugen das Versicherungsvolumen drastisch verkleinern werde. "Doch es dauert fünfzehn bis zwanzig Jahre, bis sich ein Fahrzeugbestand erneuert." Die Gefahren und der Bedarf nach Versicherungsdeckung würden ohnehin nicht verschwinden. Kontrakte würden sich einfach auf die neuen Haftpflichtigen verschieben.

(AWP)