Auf den ersten Blick deckt sich der Umsatz von Givaudan für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015 mit den Analystenerwartungen. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das organische Wachstum im zurückliegenden dritten Quartal allerdings beschleunigt. Das überrascht, hatte man aufgrund der Turbulenzen in den Schwellenländern doch mit dem Schlimmsten gerechnet.

Bei den Anlegern ist deshalb Aufatmen angesagt. Zur Stunde klettert die Givaudan-Aktie an der Schweizer Börse SIX noch um 3,5 Prozent auf 1679 Franken. Zuvor sorgten aggressive Käufe aus dem Ausland für einen Anstieg bis auf 1712 Franken in der Spitze.

Überraschende Wachstumsbeschleunigung

Der in Genf beheimatete Hersteller von Aromen und Riechstoffen konnte im dritten Quartal den Umsatz aus eigener Kraft um 3,3 Prozent steigern. Analysten hatten mit einem Wachstum von gerademal 1,7 Prozent gerechnet. Negative Währungsverschiebungen sorgen allerdings dafür, dass die Umsatzentwicklung in Franken betrachtet nur gerade im Rahmen der Erwartungen ausfällt.

In Analystenkreisen kommt die Wachstumsbeschleunigung im dritten Quartal dennoch gut an. Bei der Credit Suisse wird vor allem der starke Absatz mit Aromen positiv beurteilt. Givaudan habe in diesem Geschäftszweig sowohl in Nord- als auch in Südamerika neue Liefervereinbarungen abschliessen können, so schreibt der für die Grossbank tätige Analyst. Er rechnet allerdings nicht mit einem übertrieben starken Kursanstieg der weiterhin mit "Neutral" und einem Kursziel von 1700 Franken eingestuften Aktie.

Sein für die Zürcher Kantonalbank tätiger Berufskollege bezeichnet das Umsatzwachstum in diesem Jahr als höchst mittelmässig, was mit der Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern zu tun habe. Immerhin habe das Unternehmen im dritten Quartal beim organischen Wachstum besser als erwartet abgeschnitten. Dennoch wird die Aktie weiterhin nur mit "Marktgewichten" empfohlen.

Dividende scheint in trockenen Tüchern

Dem für die UBS Investmentbank tätigen Analysten zufolge zeigen die Neunmonatsumsatzzahlen, dass die im Geschäft mit Riechstoffen verfolgte Strategie von Givaudan zu funktionieren scheint. Gerade im Bereich der Feinriechstoffe sei die Nachfrage aus Asien im dritten Quartal prozentual zweistellig gewachsen, so der Verfasser des Kommentars.

Händler ergänzen, dass das Geschäft mit Feinriechstoffen aufgrund seiner überdurchschnittlich hohen Margen von zentraler Bedeutung für die Gewinnentwicklung und damit für die zukünftige Dividendenpolitik von Givaudan sei.

In dieselbe Kerbe schlägt man auch bei J. Safra Sarasin. Der Zwischenbericht für die ersten neun Monate falle beruhigend aus, so schreibt der bei der Privatbank zuständige Analyst. Dasselbe gelte für die Bestätigung des Zielbands für den freien Cashflow und die Ausschüttungsquote. Beides spreche für eine attraktive zukünftige Dividende. Die Aktie wird bei J. Safra Sarasin daher unverändert zum Kauf empfohlen.