Laut einem Bericht der "Financial Times" missfällt dem Hedgefonds unter Führung von Daniel Loeb die bei den Schweizern übliche Praxis, dass ehemalige Firmenchefs im Anschluss an ihr Mandat für gewöhnlich die Position des Verwaltungsratspräsidenten übernehmen.

In den USA und in Grossbritannien seien solche Arrangements generell verpönt, heisst es im Bericht weiter. Im Gegensatz dazu setzt Nestlé allerdings seit Jahrzehnten auf eine solche Regelung, die auch in den europäischen Ländern relativ üblich ist.

Die Führung von Nestlé hat ihre Governance-Regelungen daher nun auch öffentlich gegen diese Kritik verteidigt und erklärt, dass die derzeitige Form der Zusammenarbeit zwischen CEO und Verwaltungsratspräsident (VRP) die Wachstumspläne des Schweizer Lebensmittelunternehmens nicht behindere.

«Raum für eigenständiges Arbeiten»

In einem gemeinsamen Interview mit dem derzeitigen Firmenchef Mark Schneider sagte VRP Paul Bulcke, er habe dem CEO Raum für eigenständiges Arbeiten gegeben und bei Bedarf Unterstützung geleistet. Schneider wiederum argumentierte, dass Nestlé durch seine langfristige Denkweise und seinen bisherigen Ansatz zur Unternehmensführung seit Jahrzehnten erfolgreich sei.

Third Point drängt Nestlé zudem, seine 23-prozentige Beteiligung am Kosmetikhersteller L'Oreal zu verkaufen und den Erlös für den Rückkauf von Aktien zu verwenden. Bulcke erklärte hierzu, dass man diesbezüglich "die richtigen Massnahmen zur richtigen Zeit ergreifen" werde, und dieser Punkt "auf der Agenda des Verwaltungsrates" sei.

(AWP)