Bisher hatte der schweizerische Messtechnik-Hersteller Landis+Gyr mit 2,3 Milliarden Franken an der Spitze gelegen. Allerdings muss sich Pirelli mit einem Verkaufspreis für seine Aktien von 6,50 Euro begnügen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Er liegt nahe dem unteren Ende der Preisspanne, die von 6,30 bis 8,30 Euro reichte. Die Aktien werden am kommenden Mittwoch (4. Oktober) erstmals wieder an der Börse gehandelt.

Der chinesische Chemieriese ChemChina hatte Pirelli 2015 geschluckt und von der Börse genommen. Seither hat sich der weltweit fünftgrösste Reifenhersteller erfolgreich auf das obere Preissegment konzentriert, das Geschäft mit Lkw-Reifen wurde an eine Tochter des Grossaktionärs ChemChina abgegeben. Zum Ausgabepreis ist Pirelli 6,5 Milliarden Euro wert. Der Erlös aus dem Börsengang geht an die Eigentümer: ChemChina, bisher indirekt mit 65 Prozent beteiligt, reduziert seinen Anteil auf etwas weniger als 50 Prozent. Bei Pirelli-Chef Marco Trochetti Provera sowie den italienischen Grossbanken UniCredit und Intesa lagen bisher zusammen 22 Prozent, die mit der Erstnotiz auf zehn bis zwölf Prozent abschmelzen. 40 Prozent an Pirelli sind künftig im Streubesitz.

Pirelli ist mit einer operativen Umsatzrendite von 20 Prozent profitabler als die Konkurrenten Michelin und Conti, kann aber mit der finnischen Nokian nicht mithalten. Dass sich die Hoffnungen zur Bewertung nicht ganz erfüllten, lag Investoren zufolge aber vor allem an der hohen Verschuldung und Befürchtungen über einen zu grossen Einfluss der Chinesen.

(Reuters)