Die Credit Suisse wartet am frühen Dienstagmorgen mit Vorabinformationen rund um den Investorentag zu den Themen Compliance, Technologie und Wealth Management auf. Der Mitteilung an die Medien sind allerdings keine bahnbrechenden Neuigkeiten zu entnehmen. Das wiederum zieht sich weit in den Investorentag hinein.

Dass die Grossbank neben den bis Ende 2023 geplanten Kosteneinsparungen in Höhe von 200 Millionen Franken längerfristig weitere Einsparungen von 400 Millionen Franken realisieren will, wird zwar begrüsst, im gleichen Atemzug allerdings als wenig überraschend abgetan.

Rät hier der UBS-Bankenanalyst der Credit Suisse etwa, sich an einen Rivalen zu verkaufen?

Aufatmen dürfen die Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse, was die jüngst herumgereichten Spekulationen rund um eine weitere Stärkung des Eigenkapitals anbetrifft. In den Vorabinformationen zum Investorentag gibt es keine Anhaltspunkte für einen solchen Schritt.

Aktie gewinnt an Fahrt

Ansonsten verkaufe die Grossbank aber alten Wein in neuen Schläuchen, ist der Tenor in ersten Kommentaren aus Händlerkreisen. Nicht zuletzt auch deshalb gilt das Interesse nun den Detailinformationen, welche im Tagesverlauf an die Öffentlichkeit durchsickern werden.

Nach einem frühen Vorstoss bis auf 5,86 Franken gewinnt die Credit-Suisse-Aktie zur Stunde noch ein Prozent auf 5,80 Franken. Seit Jahresbeginn errechnet sich damit noch immer ein sattes Minus von 34 Prozent. Damit zählt die Aktie zu den diesjährigen Verlierern aus dem Swiss Market Index (SMI).

Wie die Bank Vontobel schreibt, hat die Grossbank im Technologiebereich weiteres Sparpotenzial gefunden. Ansonsten gebe es bisweilen keine bahnbrechenden Neuigkeiten. Beim Investorentag gehe es denn auch vielmehr darum, die neuen Geschäftsleitungsmitglieder und ihre künftigen Funktionen vorzustellen. Vontobel geht bei der Credit Suisse für 2022 auf das Gesamtjahr betrachtet von einem weiteren Verlust aus. Das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger zurückzugewinnen bedürfe viel Zeit und Geduld. Die Zürcher Bank stuft die Aktie deshalb wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 6,40 Franken ein.

Barclays hält an Verkaufsempfehlung fest

Für Kepler Cheuvreux nutzt die Grossbank die Medienmitteilung mit den Vorabinformationen zum Investorentag vor allem dafür, zu erklären, was denn schon alles für Verbesserungen und Fortschritte erzielt werden konnten. Der Broker sieht darin "viel PR" und kaum Neuigkeiten. Er bleibt daher bei seinem "Hold"-Rating sowie beim Kursziel von 6,30 Franken für die Aktie.

Etwas enttäuscht zeigt man sich bei der britischen Barclays. Die Grossbank hält nämlich fest, dass keine konkreten neuen Sparmassnahmen bekanntgegeben wurden. Solche hatte sie sich angesichts schwindender Erträge erhofft. Die CS-Aktie wird bei Barclays mit "Underweight" und einem Kursziel von 5,50 Franken zum Verkauf empfohlen.