Der SEB sei es über mehrere Jahre nicht gelungen zu verhindern, dass verdächtige Gelder über ihre baltische Sparte flossen, berichtete der staatliche schwedische Sender SVT vergangene Woche. Die Stockholmer Bank entgegnete, dass sie alles in ihrer Macht Stehende getan hat, um verdächtige Kunden fallen zu lassen und ihre Bücher sauber zu halten.

Nach Einschätzung von Investor AB - das Vehikel, über das die Wallenbergs investieren - sind die gegen SEB erhobenen Vorwürfe nicht belastend genug, um das Vertrauen in die Bank zu erschüttern. Die Wallenbergs haben eine Beteiligung von rund 20 Prozent an der Bank.

"Wir haben Vertrauen in den Umgang der Bank mit dieser Problematik”, sagte Viveka Hirdman-Ryrberg, eine Sprecherin von Investor AB. "Wir finden es auch gut und wichtig, dass die Bank transparent ist, wie sie es auch in der Vergangenheit war.”

«Erhöhtes Risiko für Geldwäsche»

Die Aktie der SEB stieg am Mittwoch in Stockholm um bis zu 3,6 Prozent. Die Kurserholung deutet auf Erleichterung bei den Anlegern hin. Denn zu Beginn des Monats waren die Titel der SEB noch eingebrochen infolge der Meldung, dass die schwedische Bank von SVT kontaktiert worden sei, sich zu Geldwäsche-Vorwürfen zu äussern.

Die SEB versuchte, dem Bericht des Senders SVT vom Mittwoch durch die Veröffentlichung eigener Zahlen zuvorzukommen. Nach Angaben der Bank beliefen sich die Kapitalflüsse von Nicht-Gebietsansässigen in Estland zwischen 2005 und 2018 auf rund 93 Milliarden Dollar. Davon galt etwa ein Drittel als "wenig transparent". Solche Ströme können nicht mit Geldwäsche gleichgesetzt werden, allerdings "besteht hier ein erhöhtes Risiko für Geldwäsche”, erklärte die SEB.

(Bloomberg)