Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken führe in einen weltweiten, gewaltigen Crash, sagt Oswald Grübel in einem Interview mit dem deutschen Manager Magazin. «Der Zusammenbruch dieser Politik wird kommen. Denn wirtschaftlich ergeben Nullzinsen keinen Sinn.»

Die Bevölkerung werde irgendwann das Vertrauen in Währungen und Zentralbanken verlieren. In der Folge würden die Zinsen rasant steigen, professionelle Investoren ihre Anleihen losschlagen, aber keine Abnehmer mehr finden, da die Banken wegen zu hoher Kapitalvorschriften als Käufer ausfielen. Grübel warnt vor einer sehr hohen Volatilität an den Märkten. Und vor riskanten Unternehmensanleihen. «Der Ramschanleihenmarkt wird die Investoren in ein Jammertal führen, aus dem keiner mehr heraus kommt.»

Goldanteil auf 30 Prozent erhöhen

Der ehemalige UBS- und CS-Chef rät Anlegern deshalb, den Gold-Anteil am Portfolio auf 30 Prozent zu erhöhen. «Eigentlich funktionieren nur noch Märkte, die nicht von den Zentralbanken manipuliert werden.» Auch Immobilien sieht Grübel als derzeit gute Anlage. «Anleger sollten jetzt den Mut haben, Hypotheken aufzunehmen. Im Falle einer Geldentwertung können sie diese Schulden dann billiger zurückzahlen», so Grübel im Manager Magazin.

Krisen sieht er, der Trader durch und durch, in der Krise aber auch – oder erst recht: Turbulenzen ergeben immer wieder günstige Kaufgelegenheiten. Grübel: «Solche Gelegenheiten muss man nutzen.»

(cash)