Für Hochzinsanleihen war das laufende Jahr ein Erfolg. Bis Ende Oktober hat die Anlageklasse weltweit knapp 7 Prozent rentiert. Das ist zwar wenig im Vergleich zu den 25 Prozent Gewinn des amerikanischen S&P 500-Index, doch immer noch viel mehr als beispielsweise die US-Treasuries. Unterbrochen wurde diese Rally einzig von einer kurzen Baisse zwischen Mai und Juni.

Und auch in Zukunft darf von dieser Anlageklasse einiges erwartet werden. "Die beste Kaufgelegenheit könnte sich in den nächsten Monaten bieten, sofern der Markt wegen des Fed-Taperings überreagieren sollte", sagt Wes Sparks, Manager des Schroders Global High Yield Fond, im cash-Video-Interview. Zurzeit sehe er wertvolle Hochzinsanlagen vor allem in den Sektoren Kommunikation, Energie, Versicherungen und Banken. Mit einem Plus von knapp 16 Prozent in diesem Jahr ist der Versicherungssektor der erfolgreichste innerhalb der High-Yield-Anleihen.

Das bevorstehende Fed-Tapering ist für Sparks ein weiterer Punkt, der für hochverzinste Anlagen spricht. "Die höher bewerteten Anlagen sind verletzlicher, wenn die Märkte auf das Fed-Tapering reagieren." Noch im Juni hatten die High-Yield-Bonds den schlimmsten monatlichen Verlust in nahezu zwei Jahren erlitten. Damals deutete vieles darauf hin, dass die Fed ihre monatlichen Anleiheaufkäufe im Volumen von 85 Milliarden Dollar zurückfahren wird.

Ein boomender Markt

Hochzinsanleihen werden oft auch Ramsch-Anleihen genannt. Diese Bezeichnung kommt von der schlechten Bonität der Anleihen. Die Kreditqualität der Anlagen liegt also unterhalb des Investment-Grade-Bereichs - BBB bei Standard&Poor's oder Baa bei Moody's. Dafür warten Junk-Bonds mit einem attraktiven Coupon auf.

Die aktuell niedrigen Zinsen lassen Investoren in diese riskantere Anlageklassen strömen. Der boomende Markt für Hochzinsanleihen von Unternehmen steuert mit bisher 840 Milliarden Dollar im laufenden Jahr auf eine neue Rekordmarke an. Das hat die US-Notenbank Ende dazu veranlasst, die amerikanischen Banken zu verantwortungsvoller Kreditvergabe zu ermahnen.

Zu risikoreich sind High-Yield-Bonds laut Wes Sparks nicht. Er meint, sie hätten durchaus Platz in einem Portfolio eines privaten Investors: "Sie werden zwar nie die absoluten Lieblinge werden. Aber ein Anteil zwischen 5 bis 15 Prozent kann sehr viel Sinn machen." Denn positiv sei, dass diese Anleihen wenig Korrelation zu anderen Anlageklassen, wie beispielsweise Treasuries aufweisen. Steigen also die Renditen auf die US-Staatsanleihen, bietet High Yield einen gewissen Schutz.

Die Ausfallrate bei Hochzinsanleihen bleibe laut Sparks auch im nächsten Jahr auf einem tiefen Niveau um 2,4 Prozent. Historisch gesehen ist das ein tiefer Wert, aber dennoch muss jeder Anleger muss selbst abwägen, ob die höhere Rendite einer Hochzinsanleihe das grössere Risiko rechtfertigt.
 

Im cash-Video-Interview sagt Wes Sparks zudem, wann er den Beginn des Fed-Tapering erwarte.

Das Gespräch mit Wes Sparks wurde am Rande der Schroders International Media Conference 2013 geführt, die vergangene Woche in London stattfand.