Nach dem bereits kommunizierten Umsatzrückgang überrascht das Minus allerdings nicht. Die operativen Gewinnmargen konnte indes dank Sparmassnahmen und tieferen Rohmaterialpreisen gesteigert werden. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA fiel um 7,8 Prozent auf 462 Millionen Franken, wogegen die entsprechende Marge um 70 Basispunkte auf 31,5 Prozent anzog, wie der Bauzulieferer am Dienstag mitteilte.

Der Reingewinn sank um 13,9 Prozent auf 315 Millionen Franken. Mit den vorgelegten Zahlen hat Geberit die Erwartungen von Analysten laut AWP-Konsens übertroffen. Dieser lag für den EBITDA lag bei 446 Millionen und für das Reinergebnis bei 310 Millionen Franken.

Die Ergebnisse seien durch negative Währungseffekte und die Covid-bedingten Umsatzausfälle auf allen Stufen der Erfolgsrechnung negativ beeinflusst, so Geberit. Dass die Marge dennoch gesteigert werden konnte, führt das Unternehmen auf Sparmassnahmen, die hohe Flexibilität in der Produktion und Logistik, auf tiefere Rohmaterialpreise, die natürliche Währungsabsicherung sowie Preiserhöhungen zurück. Dadurch seien die deutlichen Tariferhöhungen bei den Personalkosten sowie die zusätzlichen Investitionen in Digitalisierungsinitiativen kompensiert worden.

Der Umsatz war bereits Anfang Juli bekanntgegeben worden. Er reduzierte sich um 9,8 Prozent auf 1,47 Milliarden Franken. In Lokalwährungen belief sich das Minus auf 4,5 Prozent.

Da sich die Lage mit Blick auf die Corona-Pandemie in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern erst ab Mitte März zuspitzte, waren die Umsätze vor allem im zweiten Quartal - unter anderem wegen der Schliessung von Baustellen - betroffen. In Lokalwährungen sank der Nettoumsatz um 10,7 Prozent, während im ersten Quartal gar noch ein kleines Plus erwirtschaftet wurde.

Zum Ausblick macht Geberit erstmals mehr oder weniger konkrete Angaben: Demnach rechnet das Unternehmen für das zweite Semester mit einem währungsbereinigten Nettoumsatz leicht unter dem Vorjahreswert. Für das Gesamtjahr 2020 wird zudem mit einer EBITDA-Marge leicht unter Vorjahr gerechnet. Wegen der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-Pandemie sei ein Ausblick aber "sehr schwierig", heisst es.

(AWP)