Wie diverse Schweizer Medien in dieser Woche berichteten, soll Bernhard Burgener im Juni 2017 den amtierenden Präsidenten des FC Basel, Bernhard Heusler, beerben. Der 1957 in Basel geborene Burgener gilt als grosser Film- sowie FCB-Fan und ist ein umtriebiger Unternehmer.

Seit 1994 ist Burgener Aktionär der Highlight Communications mit Sitz in Pratteln. Er war abwechselnd CEO und VR-Präsident, seit 2011 hat er gar beide Funktionen gleichzeitig inne. Bereits im Mai 1999 führte er das Unternehmen an die deutsche Börse.

Die Firma ist unterteilt in die operativen Segmente Film und Sport- sowie Eventmarketing. Vermarktet werden etwa - durch die Tochterfirma "Team" mit Sitz in Luzern - die lukrativen TV-Übertragunsrechte der UEFA Champions League im Fussball.  Im Segment Film besitzt man zu 100 Prozent die Tochterfirma Constantin Film mit Sitz in München, welche erfolgreiche deutsche Filme wie "Der Schuh des Manitu", "Fack ju Göhte" oder "Das Parfum" produzierte.

Burgener vermarktet Eurovision Song Contest

Burgener übt auch das Amt als CEO und VR-Präsident der Highlight Event & Entertainment (HLEE) aus. Diese Firma, die ebenfalls aus Pratteln stammt, fokussiert sich auf die Vermarktung internationaler Topevents. Dazu gehören der Eurovision Song Contest sowie Konzerte der Wiener Philharmoniker. HLEE ist an der Schweizer Börse kotiert. Allerdings gilt der Titel unter Investoren als eher unattraktiv. Er wird kaum gehandelt, es gibt keine Dividenden und mit einem Börsenwert von 20 Millionen Franken gehört er zu den kleinsten aller SPI-Aktien.

Wie illiquid die HLEE-Titel sind, zeigen auch die ruckartigen Ausschläge im Kursverlauf:

Performance der Highlight Event & Entertainment-Aktie in den letzten 52 Wochen (Quelle: cash.ch)

Bezüglich Liquidität stehen die in Frankfurt kotierten Aktien von Highlight Communications etwas besser da (Börsenwert 272 Millionen Franken). Allerdings hat der Titel in den letzten 52 Wochen mit einer Kursperformance von minus 4 Prozent keine gute Falle gemacht. Neben der schwachen Performance lockt auch die unübersichtliche Firmenstruktur nicht zu einem Kauf (siehe auch Firmenübersicht unten).

Rechtsstreit ist im Gange

Und jetzt wird es richtig kompliziert: Constantin Medien - an der deutschen Börse kotiert - besitzt 61 Prozent der Aktien von Highlight Communications. Burgener war bei Constantin Medien selbst bis 2015 CEO und besitzt noch immer 7 Prozent der Aktien direkt, sowie weitere 10 Prozent indirekt über HLEE. Darüber hinaus ist er, wie oben erwähnt, weiterhin CEO und VR-Präsident von Highlight Communications, wo er 5 Prozent der Aktien hält.

Dieses konfuse Konstrukt hat nun einen wüsten Streit ausgelöst: Constantin Medien soll neu ausgerichtet werden, man will die Filmsparte loswerden. Burgener und weitere verbündete Aktionäre stellen sich aber quer. Das wiederum missfällt dem Constantin-Verwaltungsratspräsidenten Dieter Hahn - welcher zu 30 Prozent an Constantin Medien beteiligt ist. Hahn schlug deshalb letzten November vor, den widerspenstigen Aktionären um Burgener ihre Aktien abzukaufen. Doch diese lehnten ab. Es droht ein langwieriger Rechtsstreit. Im Dezember warf Burgener wiederum Hahn aus dem Verwaltungsrat von Highlight Communications, wo dieser zuvor ebenfalls einen Sitz hatte.

Illiquide Aktien, schlechte Kursperformance, komplizierte Strukturen und ein unschöner Rechtsstreit: Die Burgener-Aktien sind wahrlich keine heissen Kauftipps. Bleibt für die Fans des FC Basel zu hoffen, dass er die Organisation des Traditionsvereins etwas einfacher hält.

Die Firmen von Bernhard Burgener

Firma Entwicklung Aktie, 52 WochenBörsenwert (in Mio. CHF)Bemerkungen
Highlight Communications-4%272Burgener ist VR-Präsident sowie CEO und besitzt 5% der Aktien. 60,5 % der Aktien gehören Constantin Medien.
Highlight Event & Entertainment (HLEE)+4%20Burgener ist VR-Präsident sowie CEO und besitzt 64,5% der Aktien.
Constantin Medien-1%183Burgener besitzt direkt 7% der Aktien sowie indirekt 10% über HLEE. Von 2008 bis 2015 war er CEO.

Quelle: cash.ch