Neu lautet die Inflationsprognose für das laufende Jahr 0,8 Prozent, wie die Credit Suisse am Dienstag mitteilt. Im März prognostizierten die CS-Ökonomen einen Teuerung von 0,5 Prozent. Sie begründen die Revision mit dem Ölpreis. Die Inflationsrate habe aufgrund höherer Ölpreise im bisherigen Jahresverlauf etwas über den Prognosen gelegen, heisst es in der Mitteilung.

Die Inflationsrisiken in der Schweiz bleiben gemäss CS jedoch gering. Denn strukturelle Faktoren dämpften den Anstieg der Preise. So beschränke zum Beispiel das steigende Mietwohnungsangebot den Preisanstieg bei den Mieten. Im Gesundheitswesen sorge der politische Druck dafür, dass die Preise für Gesundheitsleistungen sinke. Für 2019 bestätigt die Bank die Inflationsprognose von 0,7 Prozent.

Mini-Boom setzt sich fort

Beim Wirtschaftswachstum erwarten die CS-Ökonomen wie bisher eine Fortsetzung des Mini-Booms. Der Aufschwung sei breit abgestützt und der Ausblick für die Schweizer Exportwirtschaft bleibe positiv, heisst es im Monitor Schweiz der CS. Wachstumstreiber bleibt dabei die Weltwirtschaft, die nach einem schwächeren Jahresstart wieder Fahrt aufnehmen soll.

Das soll sich auch weiterhin auf den Arbeitsmarkt auswirken. Nach der starken Zunahme der Industriebeschäftigung im ersten Quartal signalisierten die neuesten Ergebnisse der Einkaufsmanagerbefragung eine weitere Beschleunigung des Beschäftigungswachstums. Entsprechend gehen die CS-Ökonomen von einer weiteren Zunahme des privaten Konsums aus. Weil die Zuwanderung jedoch voraussichtlich unterdurchschnittlich ausfalle, werde das Wachstumstempo des Konsums verhalten ausfallen, schreiben sie. Die Prognosen für den privaten Konsum lauten für das laufende und das kommende Jahr auf +1,4 Prozent.

Für 2019 erwarten die CS-Experten ein Ende des Mini-Booms. Denn nach der Zuwanderung dürfte mit der Baukonjunktur im kommenden Jahr ein zweiter wichtiger Wachstumstreiber der Schweizer Wirtschaft an Kraft verlieren. Die positiven Effekte des Aufschwungs am Arbeitsmarkt werden laut CS den Verlust an Schwung wohl nicht kompensieren können. Dies zumal die Wachstumsimpulse aus dem Ausland 2019 ebenfalls geringer ausfallen könnten als in diesem Jahr.

(AWP)