Holcim hat im Geschäftsjahr 2012 einen höheren Zementabsatz verzeichnet. Der konsolidierte Nettoverkaufsertrag, der betriebliche EBITDA und der Konzerngewinn seien trotz schwieriger Wirtschaftslage in Europa und Restrukturierungskosten gesteigert worden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Der Umsatz des Zementherstellers stieg um 3,9% auf 21,5 Mrd CHF, auf vergleichbarer Basis wurde ein Anstieg von 4,1% verzeichnet. Der adjustierte betriebliche EBITDA wuchs um 6,2% auf 4,22 Mrd CHF. Auf vergleichbarer Basis wurde hier an Anstieg um 6,4% verzeichnet. Der Reingewinn fiel mit 1,03 Mrd CHF um 50% über dem Vorjahresergebnis aus, das von Wertberichtigungen belastet war.

Der Konzerngewinn nach Minderheiten betrug 622 Mio CHF verglichen mit 275 Mio im Vorjahr. Der Baustoffkonzern hatte Mitte Dezember die Restrukturierung des Europageschäfts angekündigt, was zu Kosten in Höhe von 100 Mio CHF führen würde. Zudem wurden im vierten Quartal Abschreibungen auf Sachanlagen im Volumen von 410 Mio CHF verbucht.

Erwartungen leicht verfehlt

Damit hat der Konzern die Konsens-Schätzungen der Analysten beim Umsatz und Reingewinn leicht verfehlt, beim EBITDA jedoch erreicht. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 21,7 Mrd und für den betrieblichen EBITDA bei 4,16 Mrd CHF. Für den Reingewinn nach Minderheiten wurde ein Wert von 684 Mio CHF erwartet.

Das Geschäftsumfeld dürfte laut den Aktienauguren der Bank Vontobel zumindest für das erste Quartal 2013 schwierig bleiben. "Wir werden unsere Schätzungen für das 2013 leicht anpassen", schreibt Vontobel in einem Marktbericht.

Vorsichtig gibt sich auch die Notenstein Privatbank: "Für weitere substantielle Kursavancen müsste die globale Konjunktur eindeutige Fortschritte aufweisen." Die Holcim-Titel lagen am Mittwoch zwischenzeitlich über ein Prozent im Minus.

Dividendenerhöhung geplant

Das Gesamtjahr sei geprägt gewesen von der steigenden Nachfrage nach Bauleistungen in den rasch wachsenden Märkten Asiens und Lateinamerikas sowie in Nordamerika. Dem stand ein schwacher Bedarf im schulden- und rezessionsgeplagten Europa gegenüber.

Die Aktionäre sollen eine höhere Bardividende von 1,15 CHF pro Aktie erhalten, nach 1,00 CHF im Vorjahr. Sie wird steuerfrei aus der Kapitalausschüttungsreserve bestritten.

Für 2013 rechnet der Konzern mit einer besseren Nachfrage nach Zement sowie einem signifikanten Wachstum bei betrieblichen EBITDA und Betriebsgewinn. Das Sparprogramm "Holcim Leadership Journey" werde weiter an Momentum gewinnen.

(cash/AWP)