Partners hatte sieben Entwicklungsprojekte von der Adler-Tochter Consus erworben. “Bis zum Jahresende 2021 hatte Consus nur einen Teil des Kaufpreises erhalten, und es war nicht bekannt, wann und in welcher Höhe die Zahlungen beglichen wurden”, hiess es. “Es stellte sich daher als die beste Lösung für Consus heraus, den Vertrag rückgängig zu machen und damit langwierige Gerichtsverfahren gegen den Käufer zu vermeiden.”

Der Schwager von Cevdet Caner, dem österreichischen Tycoon, dessen Familie in Adler investiert, war an Partners Immobilien beteiligt.

Mehrere Rücktritte im Topmanagement

Die Aktien von Adler sind im vergangenen Jahr um mehr als 80 Prozent eingebrochen, da das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, Vorwürfe des Leerverkäufers Fraser Perring zu entkräften. Im Topmanagement gab es mehrere Rücktritte. Der Vermieter verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von mehr als 1 Milliarde Euro, da er in Bezug auf eine Immobilienentwicklungs-Tochter Abschreibungen vornahm und grosse Teile seines Portfolios verkauft hat, um Schulden zu tilgen.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt informierten Kreisen zufolge wegen des Verdachts der Bilanzfälschung bei Adler. Dabei gehe es um die Bewertung einer Immobilie, die im Jahr 2019 verkauft werden sollte, hiess es. Das Verfahren sei eröffnet worden, nachdem die Finanzaufsicht Bafin Strafanzeige gestellt habe.

Testat wurde verweigert

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ist in diesem Monat als Wirtschaftsprüfer des Unternehmens zurückgetreten. Sie hatte Adler das Testat verweigert.

Der gescheiterte Partners-Deal könnte sich auf die ausstehenden Forderungen des Unternehmens ausgewirkt haben, die laut Quartalsbericht Ende März auf 322 Millionen Euro Ende März zurückgegangen sind von 423 Millionen Euro drei Monate zuvor. Im ersten Quartal führte eine Reihe von Veräusserungen zu einem Rückgang von Mieteinnahmen und Konzernergebnissen.

(Bloomberg)