Für das Jahr 2020 erwarten die Basler Wirtschaftsforscher einen Rückgang der Bautätigkeit von 3,1 Prozent und für 2021 von noch 1,8 Prozent, wie sie in ihrer am Donnerstag veröffentlichten Bauprognose schreiben. Der erwartete Abschwung betreffe grundsätzlich alle Bausparten.

Gesunkener Arbeitsvorrat

Im Hochbau zeigen Indikatoren laut BAK, dass sich die Bautätigkeit in einem zyklischen Abschwung befinde. So sei der Arbeitsvorrat der im Bau befindlichen Hochbauprojekte für 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. Auch das Volumen der Baubewilligungen und Baugesuche sei im ersten Halbjahr 2020 weiter gefallen.

Zusätzlich sei mit Auswirkungen in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zu rechnen: Während des Lockdowns war vor allem der Kanton Tessin, kurzfristig aber auch der Kanton Genf, von flächendeckenden Baustellenschliessungen betroffen. Insgesamt schränkten aber auch die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Effizienz des Baustellenbetriebes schweizweit ein.

Betriebsbau betroffen

Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und den Unsicherheiten müsse auch mit Verzögerungen, Verschiebungen oder gar Annullierungen von geplanten Bauprojekten gerechnet werden, so die BAK-Ökonomen. Das gelte in besonderem Masse für den Betriebsbau, wo die Wirtschaftsforscher die stärksten Auswirkungen der Pandemie erwarten.

Derweil sei im Infrastrukturbau der zyklische Effekt von grösserer Bedeutung als die Pandemie. Die Baubewilligungen und Baugesuche in diesem Bereich befinden sich laut der BAK bereits seit geraumer Zeit auf einem Abwärtstrend; ein Rückgang der Bautätigkeit sollte deshalb nicht überraschen, so die Ökonomen.

Mittelfristige Perspektiven intakt

Zuversichtlich geben sich die BAK-Ökonomen auf die mittlere Frist: Im Ausblick bis 2026 rechnen sie wieder mit einer steigenden Bautätigkeit in allen Regionen. Die höchsten Wachstumsperspektiven wiesen dabei die Regionen Zürich/Aargau und Bassin Lémanique auf.

Auch wenn die Hochbautätigkeit mittelfristig anziehe, so dürfte die Dynamik im Wohnbau schwächer ausfallen als in der Vergangenheit, heisst es allerdings. Limitierende Faktoren seien insbesondere knapper werdende Baulandreserven sowie auch eine schwächere Dynamik der Zuwanderung. Für den Infrastruktur- und Betriebsbau blieben die Perspektiven "robust".

(AWP)