Der Preis liege bei sieben Milliarden Euro, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwochabend unter Berufung auf Informationen aus Industriekreisen. Die Transaktion solle am Donnerstagmorgen bekanntgegeben werden.

Alstom übernehme das weltweite Eisenbahngeschäft der Kanadier, dessen Firmensitz Berlin ist. Damit entstehe ein neuer grosser Eisenbahntechnikkonzern mit etwa 15 Milliarden Euro Umsatz. Alstom war erst vor einem Jahr an Bedenken der europäischen Wettbewerbskommission mit dem Versuch gescheitert, mit Siemens Mobility zu fusionieren.

Weder Bombardier noch Alstom hätten sich auf dazu wollen. Ein Bombardier-Sprecher habe nur gesagt, man kommentiere Marktgerüchte nicht. An der Börse Toronto legten Bombardier-Titel dennoch um mehr als sieben Prozent zu.

Widerstand durch Kartellbehörden möglich

Zuletzt hatte es laut dem Bericht auch geheissen, der japanische Zugbauer Hitachi sei an Bombardier interessiert. Aber auch über die nun angeblich bevorstehende Transaktion war bereits in Medienberichten die Rede gewesen.

Eine Kombination könnte allerdings auf Widerstand von Kartellbehörden stossen. 2017 war über die Zusammenlegung der Zugsparten von Bombardier und Siemens spekuliert worden. Der deutsche Technologiekonzern hatte sich dann aber für Alstom als Partner entschieden. Im Februar 2019 hatte die EU-Kommission schliesslich das Vorhaben trotz Warnungen vor einer zunehmenden Bedrohung durch chinesische Konkurrenz gestoppt. Bombardier befindet sich derzeit in einer Krise.

Die Kanadier hatten im vorigen Monat den Kapitalmarkt mit einer Gewinnwarnung schockiert. Hintergrund für die um die Hälfte gestrichene Erwartung an die Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr ist auch das schlecht laufende Eisenbahngeschäft.

(AWP)