Wie zu hören ist, interessiert sich auch der türkische Mischkonzern Haci Omer Sabanci für den Geschäftsbereich, der mit 800 Millionen bis 1 Milliarde Dollar bewertet werden könnte. 

Sika stösst das Zusatzmittelgeschäft ab, um die kartellrechtliche Genehmigung für die 5,5 Milliarden Franken (5,4 Milliarden Euro) schwere Übernahme des deutschen Konkurrenten MBCC Group zu erhalten - ihren bisher grössten Zukauf.

Übernahmen boomen derzeit in der Baustoffbranche, wo im laufenden Jahr bereits Transaktionen für 40 Milliarden Dollar angekündigt wurden, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Sika ist auch dabei, einen kleineren Betrieb in Australien zu veräussern, wie darüber informierte Personen berichten. Im Jahresverlauf könnte sich der in Baar im Kanton Zug ansässige Konzern den Angaben zufolge zudem von einigen europäischen Werken trennen. Der Verkauf des europäischen Industrielackgeschäfts wurde im April abgeschlossen.

Sika stiegen in Zürich um bis zu 3,1 Prozent. Auch Holcim und HeidelbergCement legten in freundlichem Umfeld zu.

Holcim hat diese Woche seine indischen Aktivitäten für 6,4 Milliarden Franken an den Milliardär Gautam Adani verkauft. Vorstandschef Jan Jenisch sagte nach der Transaktion, dass er derzeit an 10 potenziellen Akquisitionen arbeite, ohne die Zielunternehmen zu nennen. Bereits im letzten Jahr hat er 5 Milliarden Dollar für die Expansion in Bauprodukte ausserhalb des Bereichs Zement ausgegeben, wie etwa Bedachungen.

Für Jenisch wäre die Übernahme der Sika-Tochter auch eine Art Heimkehr: Er stiess 2017 von Sika zu Holcim.

HeidelbergCement hat letztes Jahr seine Aktivitäten im Westen der USA an Martin Marietta Materials Inc. verkauft. Für Sabanci wiederum sind Akquisitionen im Industriebereich, einschliesslich beim Zement, Teil der 2020 verkündeten Fünf-Jahres-Strategie. 

Sprecher von Sika, HeidelbergCement und Holcim lehnten Stellungnahmen ab. Sabanci war ausserhalb der üblichen Geschäftszeiten nicht sofort zu erreichen.

(Bloomberg)