In den ersten neun Monaten erreichte der Konzern einen Bestellungseingang von knapp 1,67 Milliarden Franken, wie das Winterthurer Traditionsunternehmen am Freitag mitteilte. Damit liegt der Bestellungseingang Ende September fast viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum, als das Unternehmen empfindlich von den Auswirkungen der Coronapandemie getroffen worden war.

Im dritten Quartal war entgegen der Erwartungen keine Entschleunigung zu spüren. Von Juli bis September nahm Rieter Aufträge im Wert von 698,6 Millionen Franken in seine Orderbücher auf. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Verfünffachung der Bestelleingänge.

Die positive Marktdynamik habe sich im dritten Quartal des laufenden Jahres weiter fortgesetzt, heisst es in der Mitteilung als Begründung für die grosse Nachfrage. Sie sei global breit abgestützt und beruhe auf einem Nachholeffekt aus den Jahren 2019 und 2020.

Den Angaben zufolge zeigt sich zudem eine regionale Verschiebung der Nachfrage, die mit der Kostenentwicklung in China zu tun hat. In China wird weniger investiert. Als Folge davon hat Rieter in der Berichtsperiode mehr Bestellungen erhalten aus der Türkei, aus der Region Lateinamerika sowie aus Indien und Pakistan. China liegt an fünfter Stelle.

Neumaschinengeschäft boomt

Beim Neumaschinengeschäft hat Rieter am stärksten zugelegt. Der Bestellungseingang beträgt 1,28 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 447 Prozent entspricht. Doch auch die anderen beiden Bereiche Components (+95 Prozent) und After Sales (+123 Prozent) legten stark zu.

Mit den vorgelegten Neunmonatszahlen übertrifft das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich. Allerdings bleibt das Unternehmen beim Ausblick für das Gesamtjahr vorsichtig. So peilt das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von 900 Millionen Franken an - trotz des höheren Bestelleingangs.

Rieter schreibt, dass es Unsicherheiten gebe bezüglich der Realisierung der Umsätze aus den Bestellungseingängen. Denn es gebe Engpässe bei Materialzulieferungen und Frachtkapazitäten. Zudem grassiere die Pandemie in Ländern weiter, die für Rieter wichtig seien.

(AWP)