"Wir haben bei den Abnahmen in der Zwischenzeit sehr viel aufgeholt. Und auch unser Servicegeschäft normalisiert sich, weil der öffentliche Verkehr wieder hochgefahren worden ist", sagte Spuhler.

Wegen Corona war es im Vorjahr zu Probleme in der Lieferkette gekommen und Zulassungen durch die Behörden und Kundenabnahmen verzögerten sich. Daher standen rund hundert fertige Loks und Züge herum und warteten auf die Auslieferung.

Trotz hohem Auftragsbestand nicht überall ausgelastet

Obwohl Stadler mit einem Auftragsbestand von gut 16 Milliarden Franken ins Jahr gestartet ist, könnte das Unternehmen noch den einen oder anderen Auftrag gebrauchen. Denn bis ein Auftrag umsatzwirksam werde, dauere es mindestens zwei Jahre. Zudem sei ein Viertel des Auftragsbestands langfristige Serviceleistungen.

"Speziell für unser Werk am Hauptsitz in Bussnang wäre mittelfristig ein grösserer Auftrag noch gut, aber auch für die Fabrik in Polen", so Spuhler. Sehr gut ausgelastet seien dagegen die Werke in Berlin, Valencia und Salt Lake City.

Um in Asien Fuss zu fassen, ist Stadler in Indonesien ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem lokalen Hersteller PT Inkas eingegangen. Einen Auftrag hat dabei Stadler bereits unter Dach. Doch gebe es pandemiebedingt und auch wegen Finanzierungsproblemen Verzögerungen.

Spuhler sieht in Zukunft gute Chancen sowohl für Batteriezüge als auch für Wasserstoffzüge. Dieselzüge sollen solange angeboten werden, wie sie noch nachgefragt werden, sagte Spuhler. "Aber es wird immer weniger."

Suche nach CEO läuft

Zu seiner Nachfolge an der Konzernspitze und damit zur Beendigung der Doppelfunktion als CEO und Präsident sagte Spuhler, er werde diese beenden, wenn "wir die alte Flughöhe wieder erreicht haben."

Der Verwaltungsrat habe den Prozess eingeleitet, mehr dürfe er darüber nicht sagen. Im Topmanagement würden meist Kündigungsfristen von zwölf Monaten gelten. Stadler wolle sich die für einen solchen Prozess nötige Zeit nehmen.

(AWP)