Die Nachfrage der Verbraucher halte an, und die grösste Herausforderung für die Autohersteller sei weiterhin die Versorgung mit Schlüsselkomponenten, sagte er Hildegard Wortmann, seit 2019 Vertriebsvorstand der Audi AG. Anfang dieses Jahres übernahm sie eine ähnliche Funktion auch im Volkswagen-Konzern.

"Wir haben einen rekordhohen Auftragsbestand und unser wichtigstes Ziel ist es jetzt, diese Autos so schnell wie möglich zu produzieren", sagte Wortmann in einem Interview in Salzburg. "Die Kunden haben im Premiummarkt eine höhere Ausgabebereitschaft als im Volumenmarkt."

Die Auftragsbücher für die Marke Audi sind gut gefüllt und die Wartezeiten liegen daher - je nach Modell - bei sieben Monaten bis zu einem Jahr, sagte das Unternehmen am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Ergebnisse zum zweiten Quartal.

Als Reaktion auf die Angebotsengpässe konzentrieren sich die Autohersteller derzeit auf höherwertigere Fahrzeuge.

Wortmanns Äusserungen verdeutlichen auch, wie unterschiedlich die hohe Inflation auf verschiedene Teile der Gesellschaft wirkt. Während Familien mit niedrigem Einkommen mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, bleiben viele Luxusartikel gefragt.

Audi hofft, dass eine Ausweitung seiner Palette an elektrischen Fahrzeugen dazu beitragen wird, die Nachfrage von wohlhabenderen Käufern hochzuhalten.

"Normalerweise bleibt das Premiumsegment immer deutlich länger stabil als die Volumensegmente", sagte Wortmann. "In den letzten Wochen haben wir unsere Preise nicht geändert. Wir ergreifen Massnahmen, sollte sich das Verhalten ändern."

(Bloomberg)