Cathie Wood, Geschäftsführerin des Anlagegesellschaft ARK Investment Management, meint, dass die wachsenden Lagerbestände von Händlern wie Target und Walmart ein Verlangsamen der Inflation andeuten könnten. Ersichtlich sei dies in rückläufigen Kaufbereitschaft der Amerikaner. 

Die Fondsmanagerin hat am Donnerstag auf einen Tweet geantwortet, in welchem sie Bezug auf eine Aussage von Elon Musk nahm. Dieser hatte gesagt, dass der momentane Inflationsschub von der pandemie-bedingten Finanzspritze herrühre, welche die Regierung - gemeint war wohl vor allem auch die Notenbank Federal Reserve - verordnet habe.

Dies, obwohl die Umlaufgeschwindigkeit von Geld auf einem konstanten Level geblieben sei. Musk spricht damit eine umfangreiche Diskussion unter Ökonomen an, die sich darum dreht, in welchen Ausmass Faktoren wie Geldmenge und Geldumlaufgeschwindigkeit einen Einfluss auf die Teuerung haben. 

 

Eine Ursache für die hohen Preise sieht Wood ihrerseits bei "exzessiven" Bestellungen durch Lebensmittelketten, die Lieferengpässe verursacht und damit die steigende Inflation angetrieben hätten. 

Konsumenten würden aber "gegen ihre eigenen Verluste an Kaufkraft rebellieren", indem sie weniger Geld ausgeben. Dies werde die Inflation dämpften. Wood schrieb in ihrem Twitter-Thread, dass die Geldumlaufgeschwindigkeit abgenommen habe. Setze sich der Trend weiter fort, drohe eine Deflation.

 

 

Sowohl Target als auch Walmart mussten in den vergangenen Tagen Kürzungen bei ihren Prognosen anstellen. Die Folge war auch, dass der Aktienwert des Einzelhändlers Target um mehr als ein Viertel einbrach, was den tiefsten Stand seit November 2020 bedeutet. Der Wert der Walmart-Aktie verringerte sich am Mittwoch um 6 Prozent.

Wood legte nahe, dass die US-Notenbank nicht nur auf die Lieferengpässe schauen solle, sondern ein umfassenderes Bild in die Lagebeurteilungen aufnehmen solle. Wood ist eine Kritikerin der Fed-Zinserhöhungspolitik. Als Investorin in hoch bewertete Technologie-Aktien hat sie deren Kursrückgang seit Mitte 2021 besonders stark zu spüren bekommen. Hoch bewertete Aktien reagieren empfindlicher auf steigende Zinsen als andere Aktien. 

Fed-Präsident Jerome Powell sprach erst kürzlich davon, die Geldpolitik so lange straffen zu wollen, bis ein weiterer Preisauftrieb gestoppt werden könne. Sollte sich dies jedoch in der weiteren Wirtschaftsentwicklung nicht zeigen, werde eine agressivere Vorgehensweise nötig werden.

(Bloomberg/cash)