Wemmer könnte schon im Mai rund 250 Millionen Euro an der Amsterdamer Börse aufnehmen, war aus den Kreisen zu hören. Mit an Bord bei der Special Purpose Acquisition Company, oder Spac, sind Murray Wood und Santiago Corral von Nazare Capital, einer Private-Equity-Firma, die auf die Branche spezialisiert ist.

Die Manager haben bereits Gespräche mit potenziellen Investoren begonnen und sind auf der Pirsch nach möglichen Übernahmezielen. Besonders interessant seien Versicherungs-Fintechs, zuweilen auch "Insurtechs" genannt, sagten die Personen. Wemmer soll Executive Chairman des Spac werden, Wood CEO. Bank of America ist als Berater involviert.

Wemmer und Bank of America wollten sich zu den Informationen nicht äussern, ein Vertreter von Nazare war nicht erreichbar.

Wemmer war bis 2017 CFO der Allianz und davor bei der Zurich Insurance, wo seine Karriere 1986 begann. Er ist noch Verwaltungsratsmitglied bei der UBS und dem dänischen Energiekonzern Orsted. Im vergangenen Jahr tat er sich mit dem Aktivisten Elliott zusammen, um beim niederländischen Versicherer NN Group Änderungen durchzusetzen.

Die Reihe von europäischen Finanzveteranen, die auf den Spac-Zug aufspringen, wird immer länger. Zu den Ex-CEOs zählen etwa der frühere UniCredit-Chef Jean Pierre Mustier, Martin Blessing von der Commerzbank und von der Credit Suisse Tidjane Thiam. Blankoscheckunternehmen sammeln Geld an der Börse ein um damit zu einem späteren Zeitpunkt Firmen zu übernehmen.

Mehr als 300 Spacs sind alleine in diesem Jahr weltweit an die Börse gegangen und haben insgesamt 102 Milliarden Dollar (85 Milliarden Euro) eingesammelt, zeigen Bloomberg-Daten. Das ist jetzt schon mehr als im gesamten vergangenen Jahr. In Europa geht der Trend allerdings gerade erst richtig los.

(Bloomberg)