Julius Bär hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bei den Gewinnzahlen in etwa das Vorjahres-Niveau erreicht. Dagegen legte das Institut beim Neugeldzufluss über den eigenen Erwartungen deutlich zu. "Das ist mit plus 6,1 Prozent das beste Neugeld-Resultat seit 2008 und zeigt, dass wir von der Marktsituation wirklich profitieren konnten", sagt CEO Boris Collardi im Video-Interview.

Doch auch mit dem Gewinn,  der mit 403,6 Millionen Franken um geringe 0,4 Prozent gesteigert wurde, zeigt sich Collardi zufrieden: "Wir haben noch nie so viel Geld in einem Halbjahr verdient. Wenn wir die zwei einmaligen Effekte vom letzten Jahr ausblenden, steigt der operative Gewinn sogar um 28 Prozent", so der Boss von Julius Bär.

In absoluten Zahlen betrug der Netto-Neugeldzufluss im Sechs-Monatszeitraum 10,2 Milliarden Franken, nach 5,5 Milliarden im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Konsenserwartungen bei den Gewinnzahlen und beim Neugeldzufluss wurden übertroffen. Auch die Anleger sind sehr zufrieden mit diesen Zahlen: Die Aktie steigt im heutigen Handel zwischenzeitlich über sieben Prozent an.

Hoffen auf stärkeren Dollar

Etwas belastend war für die Bank Julius Bär im ersten Halbjahr die Entwicklung an der Währungsfront: Der negative Währungseffekt belastete das verwaltete Vermögen um fast 9 Milliarden Franken - hauptsächlich aufgrund des Rückgangs des Dollar-Franken-Wechselkurses. Der Dollar hat sich seit Jahresbeginn zum Franken um über 7 Prozent abgeschwächt.

"Wir hoffen, dass der Dollar in den nächsten sechs Monaten wieder stärker wird", meint Collardi zur Währungssituation. Ein stärkerer Dollar im zweiten Halbjahr würde sich dann wiederum positiv in den Büchern von Julius Bär bemerkbar machen. Dies, da die Kosten bei der Schweizer Privatbank mehrheitlich in Franken anfallen, ein erheblicher Teil der Erträge aber in Dollar generiert wird.

Grundsätzlich zeigt sich der Julius-Bär-CEO für das zweite Semester sehr zuversichtlich, auch was die allgemeine Lage anbelangt: "Wir sollten weiterhin ein gutes Börsenumfeld haben", sagt Collardi. Kunden würden weiterhin aktiv bleiben und in Aktien investieren.

Im Video-Interview äusserst sich Boris Collardi ausserdem über die Entwicklung der Cost-/Income-Ratio.

(cash/AWP)