Die Aktien notieren am Freitagnachmittag mit 79 Franken 1,3% über dem Ausgabepreis von 78 Franken (bisheriges Tageshoch 79,50 Franken). Im frühen Handel waren sie nach einem ersten Kurs von 79 Franken zeitweise bis auf 76,90 Franken gefallen. Das Handelsvolumen ist mit aktuell rund 6,7 Millionen gehandelten Stück hoch.
Die Preisspanne für die 29,51 Millionen Landis+Gyr-Aktien (Tickersymbol "LAND") mit einem Nominalwert von 10 Franken betrug 70 bis 82 Franken. Der Ausgabepreis entspricht einer Marktkapitalisierung von 2,33 Milliarden Franken, womit das IPO der grösste Börsengang in der Schweiz seit 2006 ist. Die Altaktionäre haben 29,43 Millionen oder 99,7% der Namenaktien zur Zeichnung angeboten.
Verwaltungsrat und Mitglieder der Geschäftsleitung von Landis+Gyr hatten per bevorzugter Zuteilung 106'774 Aktien zum Ausgabepreis gezeichnet. Das entspricht einer Kaufsumme von rund 8,33 Millionen Franken. CEO Richard Mora sieht das Engagement als Ausdruck der Zuversicht des Managements für die Aussichten von Landis+Gyr.
"Ich bin sehr glücklich, dass wir den Börsengang mit unserem starken Team erfolgreich vollzogen haben", sagte Mora gegenüber AWP. "Das war eine grossartige Leistung und jetzt werden wir uns auf die Umsetzung unserer Strategie und unseres Vier-Jahres-Plans konzentrieren".
Platzierung war mehrfach überzeichnet
Der Ausgabepreis bewerte das Unternehmen fair und Mora ist überzeugt, dass der Markt und die Investoren den Wert des Unternehmens entdecken werden, insbesondere mit Blick auf die guten Wachstumsaussichten. Dass die Preisspanne nicht voll ausgereizt wurde, beunruhigt den CEO nicht. "Wir haben eine starke Nachfrage gesehen und die Platzierung war mehrfach überzeichnet." Die Nachfrage sei von schweizerischen und internationalen institutionellen Investoren gekommen, sowie Family Offices und anderen privaten Investoren. Eine Rolle bei der Preisfindung habe auch der Fakt gespielt, dass keine Mehrzuteilungsoption zur Verfügung stand.
Mit dem IPO haben sich die Toshiba Corporation (60% des Aktienkapitals) und INCJ (40%) vollständig vom Unternehmen mit Sitz in Zug getrennt. Toshiba hatte den Börsengang der Tochtergesellschaft im März nach einem hohen Quartalsverlust als Option angekündigt. Anfang Juli wurden dann die Pläne offiziell, wobei der japanische Technologiekonzern auch weiterhin einen Verkauf an Dritte nicht ausschloss.
Wachstum und Dividende in Aussicht gestellt
Im Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) hatte das Unternehmen einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar erzielt. Im Vorfeld des IPO wurde für das laufende Jahr eine Umsatzsteigerung von 3% in Aussicht gestellt, mittelfristig wird ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich erwartet. Die Marge soll sich im laufenden Jahr im Vergleich zu 12,8% im vergangenen Geschäftsjahr flach entwickeln. Mittelfristig wird eine Steigerung um 100 bis 150 Basispunkte prognostiziert. Beim Capex wird ein stabiler Wert von rund 50 Millionen Dollar pro Jahr erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2017 sieht das Unternehmen eine Dividendenausschüttung von mindestens dem Äquivalent von 70 Millionen Dollar (in CHF) vor, die 2018 mittels der Verteilung von Reserven aus Kapitaleinlagen ausgezahlt werden soll. Ab 2018 erwartet Landis+Gyr eine Dividendenausschüttung von mindestens 75% aus dem Free Cashflow.
(AWP)