Der erste bezahlte Kurs des Börsen-Neuzugangs lag mit 72,50 Franken sehr deutlich über dem Ausgabepreis von 64 Franken. Gegen 9.25 Uhr werden die Polypeptide-Papiere an der SIX sogar bei 74,80 Franken gehandelt, was einem Aufschlag von rund 17 Prozent zum Ausgabepreis bedeutet. Das Unternehmen ist damit mit rund 2,48 Milliarden Franken bewertet.

Der schwedische Pharmazulieferer hatte den Börsengang an der SIX erst vor gut zwei Wochen angekündigt. Insgesamt wurden an der Börse rund 3,1 Millionen neue und rund 8,4 Millionen bestehende Aktien platziert, dazu kommt eine Mehrzuteilungsoption von rund 1,73 Millionen bestehenden Aktien.

Mit dem Verkauf der neuen Aktien hat Polypeptide laut eigenen Angaben einen Bruttoerlös von rund 200 Millionen Franken erzielt. Diesen will das Unternehmen dazu verwenden, die laufenden Investitionsausgaben zu beschleunigen, die Expansion der Gruppe voranzutreiben und längerfristig allenfalls weitere "organische und nicht-organische Wachstumsmöglichkeiten" zu verfolgen.

Polypeptide entwickelt und produziert als Auftragshersteller mit über 900 Mitarbeitern Peptide für Pharma-, Biotechnologie-, Diagnostik- und Kosmetikfirmen. Es ist damit ein direkter Konkurrent der Baselbieter Bachem-Gruppe. Das Unternehmen hatte 2017 das Peptid-Geschäft von Lonza übernommen.

Der Zugang von Polypeptide an der SIX ist der erste klassische Börsengang hierzulande seit Oktober 2019. Damals brachte der IT-Konzern SoftwareOne seine Aktien an die Schweizer Börse. 2020 verzeichnete die SIX zwei Neuzugänge durch Abspaltungen: Der Baukonzern Implenia brachte einen Teil seines Entwicklungsportfolios als Ina Invest und der Mischkonzern Metall Zug den Hausgerätehersteller V-Zug an die Börse.

(AWP)