Auf diese Weise dürfte die Trennung von der Tochter mehr Geld für Aktionäre einspielen als ein Verkauf, teilte L Brands am Dienstag mit. Zum erwarteten Erlös machte der Konzern zunächst keine konkreten Angaben. Einem Bericht der "New York Times" zufolge rechnet das Unternehmen mit einer Bewertung zwischen fünf und sieben Milliarden Dollar.

Image- und Absatzproblemen

Damit wäre "Victoria's Secret" inzwischen weitaus wertvoller als beim 2020 wegen der Corona-Krise gescheiterten Verkauf an den Investor Sycamore. Hier war die Modemarke lediglich auf 1,1 Milliarden Dollar taxiert worden. "Victoria's Secret" kämpfte damals mit Image- und Absatzproblemen. Die auf makellose, leicht bekleidete Frauenkörper setzende "Sex Sells"-Vermarktung wurde in Zeiten von "Body Shaming"-Debatten und der "#MeToo"-Bewegung zum Stein des Anstosses. Zudem gab es Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Manager.

Inzwischen läuft es geschäftlich wieder deutlich besser. Im ersten Quartal 2021 stieg der Umsatz von "Victoria's Secret" im Jahresvergleich um 74 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro). Ausserdem nahm L Brands umstrittener Ex-Chef Leslie Wexner inzwischen seinen Hut. Der 83-Jährige stand wegen seiner Verbindungen zu US-Millionär Jeffrey Epstein in der Kritik, der im August 2019 nach einem Missbrauchsskandal im Gefängnis gestorben war. L Brands Zugpferd bleibt dennoch die Parfümerie-Kette Bath & Body Works, die auch zu Jahresbeginn stärker wuchs als "Victoria's Secret".

(AWP)