Der Schweizer Aktienmarkt hat sich von seinem jüngsten Taucher noch nicht ganz erholt. Seit dem heftigen Kurssturz Mitte Oktober ist der Swiss Market Index (SMI) zwar um knapp 6 Prozent auf 8520 Punkte in die Höhe geklettert. Dennoch fehlen gut 300 Punkte bis zum Jahreshoch bei 8874 Zählern.

Wie geht es nun weiter nach diesem Börsen-Gewitter? Und wie reagieren die Anleger: Sollen sie zukaufen oder einen weiteren Börsentaucher abwarten? Auf der Suche nach Antworten fühlte cash bei seinen Leserinnen und Lesern den Puls und fragte "Kaufen Sie jetzt Aktien?" Die seit knapp einer Woche laufende Online-Umfrage zeigt ein ausgeglichenes Bild. Die Unsicherheit überwiegt noch. Denn von den rund 2000 Teilnehmern geben bloss 55 Prozent an, dass sie jetzt Aktienpositionen aufbauen (hier gehts zur Umfrage). 

Sie sind damit gleicher Meinung wie Aktienspezialist Stefan Frischknecht vom Vermögensverwalter Schroders. Er sagte neulich im cash-Börsen-Talk, langfristig spreche viel für Aktien. Als Gründe fügte er an: Die günstigen Preise im Vergleich zu Obligationen und die attraktiven Dividendenrenditen, die in der Schweiz durchschnittlich 3 Prozent betragen. Frischknecht rät deshalb, Aktien nun schrittweise aufzustocken, und zwar über einen Zeitraum von 12 bis 24 Monaten.

Dauert die Korrektur an?

Weniger zuversichtlich sind die restlichen 45 Prozent der Umfrageteilnehmer. Sie glauben, dass die Börsen nicht weiter steigen werden und kaufen keine Aktien. Unterstützung erhalten diese User von einem viel beachteten Strategen der Bank Kepler Chevreux. Er stellt sich schon seit längerem gegen die Meinung, dass der Rückschlag an den Aktienmärkten bereits ausgestanden sei. Die Korrektur werde bis ins kommende Jahr andauern, so seine Meinung.

Geht es nach dem Chefstrategen der Bank of America Merrill Lynch, braucht es in erster Linie solide Unternehmensgewinne, damit die Aktienindizes die Talsohle nachhaltig hinter sich lassen. Sollte es im Laufe der Berichterstattung für das dritte Quartal dennoch zu einer Reduktion der Gewinnschätzungen kommen, hofft der Experte auf weiterhin positive Nachrichten seitens amerikanischer Konsumenten oder auf eine koordinierte Aktion führender Zentralbanken um den ersehnten Stimmungsumschwung herbeiführen.

Doch auch bei fallenden Kursen lässt sich Geld verdienen – mit Instrumenten wie Short-ETF, Put Warrants oder Mini-Future (hier eine Übersicht) und mit der nötigen Risikobereitschaft.