Die Bilanz ist ernüchternd: Anders als in den Jahren zuvor liess sich mit amerikanischen Aktien in den vergangenen 12 Monaten kein Geld verdienen. Nach Verlusten in der Altjahrswoche resultiert beim breit gefassten S&P-500-Index für 2015 sogar ein leichtes Minus von 0,7 Prozent.

Besser fuhr, wer an der Börse in New York auf die unbeliebtesten Aktien setzte und im Gegenzug die beliebtesten Aktien leerverkaufte. Gemäss einer Erhebung der Bank of America Merrill Lynch liess sich der amerikanische Aktienmarkt mit dieser Strategie auf das Gesamtjahr um 10 Prozent übertreffen.

Aktien mittelgrosser Firmen sehr beliebt

Waren vor Jahresfrist vorwiegend die Finanzwerte bei den Vermögensverwaltern und Fondsmanagern wenig beliebt, so sind es diesmal die Aktien aus dem Energiesektor. Völlig abwegig ist das nicht, ist der für die Unternehmen aus diesem Wirtschaftszweig wichtige Rohölpreis in den letzten Monaten doch stark gefallen.

Darf man der amerikanischen Grossbank Glauben schenken, dann stehen die Aktien mittelgrosser Firmen hingegen hoch in der Gunst der Anleger. Dieses Marktsegment weise mittlerweile einen rekordhohen Bewertungsaufschlag gegenüber den gängigsten Standardwerten auf, schreiben die Strategen der Bank of America Merrill Lynch.

Sie raten deshalb auf die Aktien von McDonald's, Exxon Mobil, NextEra Energy, Ford Motor, AT&T, T Rowe Price, Perrigo, Phillips 66 und Skyworks zu setzen. Diese sind in den Wertschriftenportfolios der Vermögensverwalter und Fondsmanager kaum vertreten und werden von der amerikanischen Grossbank allesamt mit "Kaufen" eingestuft.

Im Gegenzug setzen die Strategen gegen die Aktien von Chipotle, Monsanto, Cummins, Mead Johnson, American Express, Viacom, General Mills, Micron Technologies, Bed Bath & Beyond sowie Corning - weil diese in den Wertschriftenportfolios überdurchschnittlich stark vertreten sind und von den eigenen Kollegen aus der Aktien-Analyse mit "Underperform" zum Verkauf empfohlen werden.

Für Anleger, welche keine Leerverkäufe tätigen können, hat die Bank of America Merrill Lynch gute Neuigkeiten: Auch mit der Auswahl der unpopulärsten Aktien alleine sollte sich der breit gefasste S&P-500-Index in den kommenden 12 Monaten schlagen lassen.