JPMorgan-CEO Jamie Dimon kritisierte in einem CNBC-Interview am Dienstag einmal mehr Kryptowährungen: "Krypto-Token sind wie Pet Rocks." Pet Rock ist der Name eines erfolgreichen Spielzeugs in den 1970er Jahren. Nach einem kurzen, aber grossen Hype um Pet Rocks sank das Interesse an ihnen.

Seine Aussage bedeute nicht, dass die Blockchain-Technologie oder intelligente Verträge nicht real seien. Er lasse sich aber nicht auf bestimmte Kryptowährungen ein, die nichts bewirkten.

Dimon, der sich im Interview mit CNBC hauptsächlich über die Konjunkturlage in den USA äusserte, ging noch weiter: "Ich denke, Krypto ist ein kompletter Nebenschauplatz.” Er glaube, dass der Zusammenbruch von FTX zu viel Aufmerksamkeit in den Medien erregt habe. Und er warnte davor, dass die digitalen Vermögenswerte für illegale Aktivitäten verwendet werden.

"Die andere Sache, die die amerikanische Öffentlichkeit betrachten sollte, wenn wir die Käufe und Verkäufe bei Krypto ansehen: 20 bis 30 Milliarden Dollar an Ransomware, von denen wir wissen. Viel Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Steuervermeidung und Sexhandel. Warum lassen wir diese Dinge zu?" 

Die Regulierungsbehörden sollten sich mehr auf Kryptowährungen als auf grosse Banken konzentrieren, fügte der Grossbanken-Chef Dimon hinzu. 

JPMorgan setzt trotz CEO-Kritik auf Kryptowährungen

Der JPMorgan-Chef ist kein unbekannter Krypto-Kritiker. "Es hat keinen inneren Wert", sagte Dimon beispielsweise im Oktober 2021 über Bitcoin. Oder im letzten September verglich er Krypto-Token mit “dezentralisierten Schneeballsystemen”.

Dabei steht seine private Haltung im starken Kontrast zu den Geschäftspraktiken seiner Grossbank. Diese bietet den Kunden schon seit mehr als einem Jahr Kryptowährungs-Produkte an. Und vor knapp drei Wochen hat JPMorgan als erstes traditionelles Finanzinstitut eine Transaktion auf einer öffentlichen Blockchain ausgeführt.

(cash)