Die Überlegungen umfassen, ein Finanzdienstleistungsunternehmen sowie potenzielle Investoren aus anderen Sektoren hinzuzufügen, sagte Chief Executive Officer Edzard Overbeek vergangene Woche in einem Interview auf der Consumer Electronics Show. Das Unternehmen, das rund 8'000 Mitarbeiter beschäftigt, möchte auch ein oder zwei weitere Automobilhersteller gewinnen.

"Fahrzeuge werden zu mobilen Datenzentren", sagte Overbeek. "Aber wir sehen auch viel Potenzial in anderen Bereichen", wie z.B. Logistikdienstleistungen, während die Kommunalbehörden ein zunehmendes Interesse an Vekehrsdaten zur Verbesserung der Luftqualität zeigen.

HERE, das Standortdaten für Navigationssysteme liefert, wurde 2015 von BMW, Daimler und der Volkswagen-Tochter Audi für 2,5 Milliarden Euro von Nokia Oyj erworben. Intel und die Autozulieferer-Giganten Continental und Robert Bosch sind seitdem der Eigentümergruppe beigetreten, was Optionen im sogenannten Internet der Dinge eröffnet hat.

Seltene Kooperation

Die seltene Kooperation zwischen deutschen Automobilkonkurrenten entstand, um zu verhindern, dass Google von Alphabet eine dominante Position bei digitalen Karten erreicht - eine Schlüsseltechnologie für selbstfahrende Fahrzeuge und zukünftige Transportdienste. Seitdem hat HERE die Entwicklung von hochauflösenden Karten zur präzisen Navigation autonomer Fahrzeuge vorangetrieben.

HERE sicherte sich in letzte Woche Verträge über die Lieferung von Live-Verkehrsdaten für die gesamte Produktpalette der Marken Mercedes von Daimler sowie Audi, Porsche, und Lamborghini von Volkswagen.

HERE, das im März die Innenraumkarten-Software-Firma Micello übernahm, hat kein Interesse an der Akquisition von TomTom oder dem Kauf einiger seiner Vermögenswerte, sagte Overbeek. Der niederländische Wettbewerber befindet sich in Gesprächen, um seine Telematikgeschäfte zu verkaufen, und es gab im letzten Jahr Spekulation über einen potenziellen Verkauf. "Wir sind zufrieden mit dem, wo wir sind", sagte der CEO von HERE.

(Bloomberg)