Die Gesamtherstellung lag im März 2,5 Prozent höher als im Februar, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen etwas geringeren Zuwachs um 2,2 Prozent erwartet. Der Anstieg folgt auf einen Rückgang im Vormonat, der mit 1,9 Prozent etwas deutlicher ausfällt als bisher bekannt.

Im gesamten ersten Quartal von Anfang Januar bis Ende März ging die Gesamtproduktion hingegen um 0,9 Prozent zurück. Die Industrie stellte 0,3 Prozent weniger Waren her, am Bau schrumpfte der Ausstoss kräftig um 4,0 Prozent. Hier dürfte das teils kalte Winterwetter belastet haben. Innerhalb der Industrie ging die Auto-Produktion deutlich zurück, während der Maschinenbau kräftig zulegte.

Im März ging es insgesamt wieder aufwärts: Nach zwei schwachen Monaten zuvor stieg die Warenherstellung in der Industrie moderat um 0,7 Prozent. Die Energieherstellung erhöhte sich um 2,4 Prozent, am Bau kletterte die Aktivität um starke 10,8 Prozent. In den beiden Vormonaten war sie jedoch deutlich zurückgefahren worden.

"Nach den Rückgängen in den beiden Vormonaten erholt sich die Industrie im März wieder", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. Die leichte Verbesserung der Unternehmensstimmung und der kräftige Anstieg der Auftragseingänge sorgten für einen positiven Ausblick. Auch die Baukonjunktur überwinde allmählich den schwachen Einstieg in das laufende Jahr und dürfte in den kommenden Monaten weiter anziehen.

Bankvolkswirte äusserten sich zurückhaltender. Commerzbank-Experte Ralph Solveen wies darauf hin, dass die Erholung im März vor allem auf die witterungsbedingte Normalisierung der Bauproduktion zurückzuführen sei. Die Industrie habe ihre Warenherstellung hingegen nur moderat ausgeweitet. "Damit bleibt es dabei, dass die Industrie ihre Produktion trotz einer boomenden Nachfrage nicht spürbar hochfährt."

Wesentlicher Grund für die verhaltene Produktion dürften Nachschubprobleme sein. Derzeit kommt es aus verschiedenen Gründen, darunter coronabedingte Verzögerungen in den internationalen Lieferketten, zu erheblichen Lieferproblemen bei wichtigen Vorprodukte wie Mikrochips oder Rohstoffen. "Mit einer nachhaltigen Überwindung dieser Probleme ist vorerst nicht zu rechnen", erwartet Experte Solveen. Dies bremse die Erholung der deutschen Wirtschaft.

(AWP)