Dennoch haben insgesamt Produktion und Umsatz im zweiten Sektor von Oktober bis Dezember zugenommen. Die Produktion kletterte um 3,8 Prozent und der Umsatz um 4,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag anhand von provisorischen Ergebnissen bekanntgab.

Damit hat die Schweizer Industrie und Bauwirtschaft wieder an Tempo gewonnen, nachdem es im dritten Quartal noch Bremsspuren gegeben hatte. Von Juli bis September hatte die Gesamtproduktion von Industrie und Baugewerbe verglichen mit dem Vorjahresquartal lediglich um 1,1 Prozent zugenommen. Der Umsatz war derweil um 3,3 Prozent gestiegen.

Somit geht es nach der Delle aus dem Sommerquartal wieder aufwärts, allerdings ist der Schwung nicht mehr so voll wie zuvor: Im zweiten Quartal hatte sich die Produktion um 7,6 Prozent ausgeweitet und der Umsatz um 8,3 Prozent. Im Startquartal war die Produktion gar um 8,1 Prozent geklettert und der Umsatz um 8,8 Prozent.

Industrie legt zu

Die Beschleunigung im Schlussquartal ist alleine der Industrie zu verdanken. Diese steigerte die Produktion um 5,1 Prozent und den Umsatz um 5,9 Prozent. Allerdings war der Dezember schwach. Die Produktion fiel im letzten Monat um 0,8 Prozent, während die Umsätze kaum vom Fleck (+0,4 Prozent) kamen.

Im Baugewerbe schrumpfte derweil die Produktion im vierten Quartal gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent und der Umsatz um 1,9 Prozent. Sowohl Hoch- als auch Tiefbau mussten deutliche Rückgänge hinnehmen. Nicht ganz so stark litt das übrige Baugewerbe. Damit hat sich die Talfahrt im Baugewerbe beschleunigt. Im Vorquartal hatte die Produktion noch leicht abgenommen, während der Umsatz leicht stieg.

MEM-Industrie verliert an Tempo

Ein etwas anderes Bild zeichnete in dieser Woche der Branchenverband der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie, Swissmem. In der MEM-Industrie ist im Schlussquartal kein Aufwärtstrend zu erkennen. Vielmehr hat die hohe Wachstumdynamik im zweiten Halbjahr immer mehr an Schwung verloren. Im vierten Quartal lagen die Auftragseingänge gar um gut 11 Prozent unter Vorjahr, wenn auch die Umsätze noch um 5,7 Prozent zulegten.

Wie weit sich die Produktionszahlen auf das Bruttoinlandprodukt (BIP) ausgewirkt haben, wird sich nächste Woche zeigen. Am Donnerstag wird das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die erste Schätzung für die BIP-Zahlen im vierten Quartal veröffentlichen. Im dritten Quartal war der Wert mit -0,2 Prozent zum Vorquartal überraschend ins Minus gefallen.

(AWP)