Die vom US-Investoren Dan Loeb gegründete Beteiligungsgesellschaft Third Point hatte in einem online publizierten Bericht und in einem Brief an das Management den "konfusen strategischen Kurs" von Nestlé kritisiert. Nestlé bewege sich nicht schnell genug bei der Abtrennung von Firmenteilen, heisst es unter anderem in dem Brief. Der US-Investor fordert konkret Massnahmen zur Devestition von 15 Prozent des Umsatzes. Die Mittel daraus sollen für Akquisitionen und weitere Aktienrückkäufe verwendet werden.

In weiten Teilen wiederholt Loeb mit dem am Wochenende veröffentlichten Bericht Forderungen, die er bereits in einem Brief an die Aktionäre im vergangenen Januar gestellt hatte. So soll etwa die Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oréal, an dem Nestlé einen Anteil von rund 23 Prozent hält, abgestossen werden. Neu schlägt Third Point die Aufteilung von Nestlé in die drei Sparten "Beverages", "Nutrition" und "Grocery" vor.

Nestlé sieht beschleunigte Restrukturierung

Nestlé wiederum nimmt für sich laut der Mitteilung in Anspruch, im vergangenen Jahr die Restrukturierung beschleunigt und die operative Effizienz verbessert zu haben. Ausserdem sei nun ein Margenziel formuliert worden und hier hätten die ersten Ergebnisse die Erwartungen bereits übertroffen.

Mit Blick auf die konkreten Forderungen von Third Point schreibt Nestlé lediglich: "Der Verwaltungsrat und das Management von Nestlé nehmen die Perspektiven aller Aktionäre ernst und begrüssen ihren kontinuierlichen Beitrag."

Darüber hinaus hiess es in einem Artikel des "Wall Street Journal" vom Montag, dass Nestlé Interesse an einer Übernahme der kanadischen Champion Petfoods habe und dafür möglicherweise über 2 Mrd US-Dollar zahlen werde. Diesen Artikel wollte Nestlé gegenüber AWP nicht kommentieren.

(AWP)