"Ich denke, beim derzeitigen Stand der Regulierung haben die meisten Banken wenig oder gar keinen Appetit, sich bei einer Währung mit solchen Herausforderungen in der Geldwäscherei zu engagieren", sagte Thiam am Donnerstag. Die Anonymität des Cyber-Geldes sei eine grosse Herausforderung. Das Interesse an Bitcoin könne wieder nachlassen, zudem gebe es die Gefahr einer Überhitzung. "Was wir heute sehen, ist der einzige Grund heute Bitcoin zu kaufen oder zu verkaufen, Geld zu machen. Das ist reinste Spekulation und per Definition eine Blase."

Bitcoin ist das derzeit bekannteste Cybergeld und hat am Donnerstag die Schallmauer von 7000 Dollar durchbrochen. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer dafür komplexe Algorithmen berechnen. Der Kurs wird allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt - ohne Zutun einer Zentralbank.

Zuletzt hatte die Währung stark zugelegt - sie unterliegt jedoch starken Schwankungen. Wie Thiam sehen auch viele andere Branchenvertreter Bitcoin kritisch: Der Chef der US-Grossbank J.P. Morgan hatte die Währung als "Betrug" bezeichnet und die chinesischen Behörden hatten Börsengänge von Krypto-Währungen verboten. Gleichwohl beschäftigt sich inzwischen nahezu jede grösere Bank weltweit mit dem Computergeld und der dahinter stehenden Technologie Blockchain.

(Reuters)