Kuoni kann auf ein grundsätzlich erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken. Aufgrund der kalten und regnerischen Witterung wurden beim in Zürich beheimateten Unternehmen mehr Reisen an die Sonne gebucht.

Auf den Stufen EBIT und Reinergebnis führten Kosten wegen des Ausstiegs aus mit Problemen behafteten europäischen Geschäftsaktivitäten zwar zu einem Verlust. Dennoch wurden die Markterwartungen ziemlich deutlich übertroffen. Aufgebläht wurde das Ergebnis durch eine Umstellung bei der Verbuchung von Pensionsverpflichtungen. Unter Ausklammerung dieses Sonderfaktors wurden die Markterwartungen nur knapp erfüllt.

Dennoch gewinnt die Kuoni-Aktie an der SIX zur Stunde 0,8 Prozent auf 342,75 Franken. Händler bezeichnen die Handelsaktivitäten sowohl in den Basiswerten als auch in den Derivaten als bestenfalls durchschnittlich.

Dementsprechend verhalten fallen auch die ersten Reaktionen aus der Analystengemeinde aus: Gemäss dem Experten der Bank Vontobel entspricht die Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate unter Ausklammerung positiver Sonderfaktoren den Erwartungen. Enttäuscht zeigt er sich vom organischen Umsatzwachstum, welches mit 2,2 Prozent unter den bankeigenen Schätzungen von 3,9 Prozent ausgefallen sei. Als belastend habe sich dabei das Geschäft mit Gruppenreisen erwiesen.

Destination Management belastend

Auf den Stufen EBITA, EBIT und Reingewinn hätten neben Gutschriften im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen auch tiefer als befürchtete Kosten für die Neuausrichtung geholfen. Auch der um diese Sonderfaktoren bereinigte Ausblick für das Gesamtjahr decke sich mit den Markterwartungen.

Aufgrund der auf operativer Ebene erzielten Fortschritte und den schon seit Monaten immer weniger werdenden Unsicherheiten setzt der Experte das bisherige Kursziel von 350 Franken für die zum Kauf empfohlene Kuoni-Aktie dennoch in positive Überprüfung.

Auch sein Berufskollege von der MainFirst Bank schätzt die Kuoni-Aktie grundsätzlich positiv ein. Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren spricht aber auch er nur von einem zwar soliden, aber dennoch nur im Rahmen der Erwartungen liegenden Ergebnis. Als belastend habe sich neben dem Skandinavien-Geschäft auch der Bereich Destination Management erwiesen.