Leonteq konnte im ersten Halbjahr 2015 seinen Gewinn gegenüber der Vorjahresperiode um 45 Prozent und den Umsatz um 26 Prozent steigern. Ausserdem kündigt der auf strukturierte Produkte spezialisierte Finanzdienstleister eine Kooperation mit J.P. Morgan, Deutsche Bank, Bank of Montreal und Raiffeisen Schweiz im Bankensektor sowie Swiss Life im Versicherungssektor an.

Anfang Juli hatte Leonteq-CEO Jan Schoch in der "Neuen Zürcher Zeitung" noch erwähnt, vermehrt im Versicherungsgeschäft wachsen zu wollen und diesem erste Priorität zugeordnet, da dieses "über einen sehr langen Zeitraum vorhersehbaren Gewinn" abwerfe. Nun aber sind bei den angekündigten Partnerschaften die Banken deutlich in der Überzahl.

Folgen bald noch weitere Partnerschaften?

Läuft die Partnersuche im Versicherungsbereich etwa schwieriger als erwartet? Jan Schoch winkt im cash-Video-Interview ab. Das Verhältnis vier Banken und eine Versicherung als Neu-Partner sei nur eine Bestandesaufnahme. "Je nachdem kann es auf der einen oder anderen Seite noch weitere Updates geben", sagt Schoch. Gut möglich also, dass demnächst noch weitere Partnerschaften hinzu kommen werden.

Mit Swiss Life habe Leonteq einen "absoluten Wunschpartner" gefunden ist Schoch überzeugt. Das ganze sei jedoch noch sehr vage, derzeit würden die beiden Firmen überprüfen, wo im Anlage- und Vorsorgebereich eine Zusammenarbeit möglich sei. Die Swiss Life ist nach Helvetia, wo im Bereich Vorsorgeprodukte zusammengespannt wird, der zweite Leonteq-Partner aus der Versicherungsbranche.

Auch bei den neu hinzugewonnen Bankpartnern ist die Form der Kooperation noch ziemlich ungewiss. Aktuell ist bekannt, dass die Investmentprodukte der Deutschen Bank noch in der zweiten Jahreshälfte 2015 auf der Leonteq-Plattform verfügbar sein sollen und die Raiffeisenbank in der ersten Jahreshälfte 2016 Investmentprodukte, komplementär zu den aktuellen Garantie-Produkten der Notenstein Bank, anbieten wird. Für die restlichen Partnerschaften existiert noch kein Zeitplan.

Mehr vom Kuchen übrig

Jan Schoch sieht die Zukunftsaussichten von strukturierten Produkten, trotz dem seit der Finanzkrise ramponiertem Ruf, grundsätzlich positiv. Der Markt habe sich in Europa und Asien in den letzten 3 Jahren zwar um etwa 3 Prozent pro Jahr verringert, gleichzeitig hätte sich aber auch die Zahl der Anbieter jährlich um 15 Prozent verringert. "Für die verbleibenden Anbieter bleibt dann netto ein grösserer Teil des Kuchens übrig", so Schoch.

Ausserdem sei der Marktanteil von Leonteq im Bereich strukturierte Produkte immer noch unter einem Prozent und im Vorsorgebereich gar noch tiefer. Es bestehe also noch viel Potential, meint Schoch.

Im Video-Interview mit cash sagt Jan Schoch ausserdem, wie glücklich er mit den Halbjahresergebnis ist und wieso seiner Meinung nach 3. Säule-Investitionen in strukturierte Produkte kein zu grosses Risiko darstellen.