Die Aktien von Richemont fallen am Mittwoch nach Börseneröffnung bis 6 Prozent auf 107,25 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2022.

Grund sind die Quartalszahlen von LVMH, die am Dienstagabend veröffentlicht wurden. Nach dem Rekordjahr 2022 hat sich das Wachstum des französischen Luxusgüter-Konzerns in den vergangenen Monaten stärker abgeschwächt als von Experten erwartet. Die Aktien sinken in Paris am Mittwoch bis 8 Prozent

Aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte - legte der Umsatz im dritten Quartal um neun Prozent zu. Das Wachstum blieb damit hinter den Schätzungen von Analysten zurück. Vor allem die Nachfrage nach Mode und Lederwaren enttäuschte, der Umsatz im Geschäft mit Spirituosen brach ein. 

LVMH macht hauptsächlich Geschäfte mit Mode- und Lederprodukten, hat aber auch Parfüms und Kosmetik, Uhren und Schmuck, sowie Weine und Spirituosen mit Marken wie Moet oder Dom Pérignon im Portfolio.

Die Umsatzzahlen von LVMH untermauern den nachlassenden Trend im Luxusbereich. Vor allem die Nachfrage in den USA und China hat in den vergangenen Monaten nachgelassen. LVMH gilt deshalb als Trend für den gesamten Luxussektor. In Sippenhaft genommen wird am Mittwoch auch die Aktie von Swatch. Die Inhabertitel fallen 1,5 Prozent.

Diese Verlangsamung lässt für das Geschäft der Konkurrenten Swatch und Richemont nichts Gutes erahnen. Es ist auch da mit einer signifikanten Wachstumsabschwächung zu rechnen. Richemont legt am 10. November die Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 vor, bei der Swatch Group müssen sich die Anleger bis Ende Januar gedulden. Erst dann legt der Bieler Uhrenkonzern die Geschäftszahlen zum Jahr 2023 vor.

Die Aktie von LVMH befindet sich seit Mitte Juli im Abwärtstrend. Das Papier hat den vergangenen drei Monaten gut zehn Prozent verloren. Von den Rekordständen Ende April hat es sich fast um ein Fünftel entfernt. Das Plus seit Jahresbeginn ist auf knapp acht Prozent geschrumpft. Vergangenen Monat musste LVMH dann auch die Krone als wertvollstes Unternehmen Europas nach Marktkapitalisierung an den Arzneimittelhersteller Novo Nordisk abgeben.

(AWP/cash)