Den Richemont-Aktionären soll am 18. September je A-Aktie noch 1,00 Franken nach 2,00 Franken im vergangenen Jahr ausbezahlt werden. Für die nicht an der Börse gelisteten B-Titel der Mehrheitseigentümerin Compagnie Financière Rupert von Verwaltungsratspräsident Johann Rupert und seiner Familie wird die Ausschüttung auf 10 von zuvor 20 Rappen gesenkt.

Richemont führte die GV wegen der Corona-Pandemie ohne die Präsenz der Aktionäre durch. Am Morgen strich der Konzern überraschend und kurzfristig den Antrag zur Schaffung von bedingtem Kapital von der Traktandenliste. Dieses Geld wollte die Gesellschaft für das im Mai angekündigte und im Sommer skizzierte Treueprogramm für bestehende Aktionäre einsetzen.

Das Programm wird nun vorläufig auf Eis gelegt. Den Plänen zufolge will Richemont handelbare Optionsscheine an die Aktionäre ausschütten, damit sie sich so künftig zusätzlich an der erhofften Erholung beteiligen können. Das Programm soll auch eine Entschädigung für die Kürzung der Dividende sein.

Zunächst soll aber die Aktionärsstruktur vereinfacht werden, wie Richemont am Mittwoch mitteilte. Im Fokus steht dabei die Streichung der sogenannten Depositary Receipts in Südafrika. Die Besitzer dieser Hinterlegungszertifikate sollen mit A-Aktien abgegolten werden. Damit würden Kosten eingespart und der grenzüberschreitende Handel zwischen den Börsen in Johannesburg und der Schweiz vereinfacht, begründete Richemont den Schritt. Die Aktionäre sollen zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr an einer ausserordentlichen Generalversammlung darüber abstimmen.

(AWP)