Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

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20:00

Nach dem Ausverkauf am New Yorker Aktienmarkt zur Wochenmitte stehen auch am Donnerstag die Kurse teils weiter unter Druck. Die Sorgen, dass die starken Preissteigerungen und steigende Zinsen die Unternehmen immer mehr belasten, scheinen sich am Markt durchzusetzen. Am Donnerstag veröffentlichte Konjunkturdaten passten in dieses Bild. So trübte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai überraschend deutlich ein. Zudem gingen die Hausverkäufe im April stärker zurück als erwartet

Der Dow Jones Industrial fiel am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit März 2021. Knapp zwei Stunden vor Börsenschluss verlor der Leitindex noch 0,66 Prozent auf 3' 282 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,43 Prozent auf 3907 Punkte.

Der technologielastige Nasdaq 100 versuchte sich nach seinem Vortagesverlust von gut fünf Prozent zu stabilisieren, zuletzt stand er kaum verändert da. Der in der Vorwoche erreichte tiefste Stand seit November 2020 ist nicht allzu weit entfernt.

Neue Hiobsbotschaften für den Technologiesektor kamen vom Netzwerkausrüster Cisco , der seine Jahresumsatzziele nach einem schwachen Quartal wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und Corona-Lockdowns in China deutlich stutzte. Die Cisco-Aktien fielen auf den tiefsten Stand seit November 2020, zuletzt betrug das Minus 14 Prozent.

Auch im abgestraften Einzelhandelssektor setzten sich die schlechten Nachrichten fort. So schraubte nun auch Kohl's seine Gewinnerwartung zurück. Am Vortag bereits vom Abwärtssog der Branche mit minus elf Prozent mit nach unten gerissen, erholten sich die Papiere nun etwas davon mit einem Plus von fast vier Prozent.

Beim Sportartikelhersteller Under Armour tritt der Chef nach einem schwachen Quartal ab. Die Aktien verloren fast 14 Prozent. Sehr schwach mit einem Abschlag von mehr als neun Prozent präsentierten sich zudem die Titel von Harley-Davidson . Der Motorradhersteller stoppt die Auslieferungen für zwei Wochen. Grund seien Bedenken hinsichtlich guter Unternehmensführung bei einem Zulieferer, hiess es.

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17:55

Der SMI schliesst mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 11'309 Punkten. Händler erklärten, die Anleger bezweifelten zunehmend, dass es der US-Notenbank gelinge, die Inflation mit Zinserhöhungen zu bekämpfen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Auch im Euro-Raum stellen sich inzwischen immer mehr Investoren auf steigende Zinsen ein. Und für die Schweiz rechnen einzelne Ökonomen bereits für September mit der ersten Leitzins-Erhöhung.

Unter Druck standen vor allem Konsumgüterwerte. Der Nahrungsmittelriese Nestlé brach 5 Prozent ein, der Schokoladehersteller Barry Callebaut 4,3 Prozent. Die Anleger befürchteten zunehmend, dass sich der weltweite Teuerungsschub zunehmend auf die Kaufkraft der Konsumenten auswirken und damit die Firmengewinne in Mitleidenschaft ziehen könnte. Julius Bär sackten sechs Prozent ab, nachdem der Vermögensverwalter mit Geldabflüssen und der Kapitalisierung enttäuscht hatte. Zu den raren klaren Gewinnern gehörten SoftwareOne. Der Informatikdienstleister verbesserte im ersten Quartal sein bereinigtes operatives Ergebnis.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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17:40

Der SMI schliesst mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 11'309 Punkten. Alle Blue-Chips beendeten den Handelstag im Minus, angeführt von Nestlé mit einem 5 Prozent Wertverlust.

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16:30

In den USA sind im April die Hausverkäufe stärker gesunken als erwartet. Gegenüber dem Vormonat fiel die Zahl der Bestandsverkäufe um 2,4 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten ein Minus von 2,3 Prozent erwartet. Es war der dritte Rückgang in Folge.

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16:05

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor am Donnerstag 1,4 Prozent auf 31'048 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 fiel um 1,1 Prozent auf 3881 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte 0,8 Prozent tiefer bei 11'330 Punkten.

Sinkende Gewinne von Einzelhandelsriesen wie Target machten Börsianern zufolge deutlich, wie sich der Teuerungsschub auf die Kaufkraft der Amerikaner auswirkt. "Die Verbraucherkomponente beginnt sich jetzt abzuschwächen, was die Aussicht verstärkt, dass wir tatsächlich auf eine Rezession zusteuern", sagte Randy Frederick, Investmentexperte bei Charles Schwab. Der Konsum ist der Hauptmotor, die Verbraucherausgaben machen mehr als zwei Drittel der Wirtschaftstätigkeit aus.

In den Abwärtssog geriet mit Kohl's ein weiterer US-Einzelhändler. Die Aktien stürzten um rund sieben Prozent ab, nachdem die Kaufhauskette ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Cisco System schraubte seine Umsatzerwartungen wegen der Lieferengpässe im Komponentensektor ebenfalls herunter. Die Titel gaben rund zehn Prozent ab.

Für gute Stimmung bei seinen Aktionären sorgte hingegen Canada Goose mit einer optimistischen Gewinnprognose. Die Firma zeigte sich von der starken Nachfrage nach seinen Luxusparkas und -jacken ermutigt. Die Aktien stiegen um rund zehn Prozent.

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15:35

Der Dow Jones verliert 0,9 Prozent auf 31'212 Zähler. Der Nasdaq liegt 0,3 Prozent tiefer bei 11'383 Punkte. Der S&P 500 verliert 0,65 Prozent auf 3898 Punkte.

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14:45

Nach dem Ausverkauf an der Wall Street stehen die Zeichen auch am Donnerstag auf Kursverluste. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn sieht der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 1,17 Prozent tiefer bei 31'121 Punkten. Getrieben von schwachen Quartalszahlen mehren sich am Markt die Sorgen vor einer substanziellen Abwärtsbewegung.

"Der Ausverkauf war breit gestreut und angetrieben von den enttäuschenden Ergebnissen der US-Einzelhändler, was bei Investoren die Angst vor einer Rezession schürte", schrieb Analyst Jack Siu von der Credit Suisse. Die Grossen der Branche hätten die schwachen Resultate mit steigenden Kosten, trägem Konsumverhalten und unterbrochenen Lieferketten begründet.

Die schlechten Nachrichten setzten sich fort. Der Einzelhändler Kohl's schraubte seine Gewinnerwartung zurück und enttäuschte die Anleger. Die Aktie lag vorbörslich rund 3,3 Prozent im Minus. "Nun muss sich zeigen, wie stark das Ausmass einer potenziellen Konjunkturverlangsamung in den USA tatsächlich ist", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. "Sollte sich eine Verlangsamung in den USA abzeichnen, könnten die US-Aktienmärkte in den kommenden Tagen an Kursverfallsdynamik gewinnen."

Die Aktie von Cisco steht schon kräftig unter Druck. Der Netzwerkausrüster kappte seine Umsatzprognose deutlich. Die Aktie sackte vorbörslich um knapp 12 Prozent ab. Auch jüngste US-Konjunkturdaten enttäuschten. So hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai überraschend deutlich eingetrübt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der vergangenen Woche höher als erwartet aus

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13:15

Die US-Börsen werden nach ihrem Sell-Off am Mittwoch voraussichtlich erneut Verluste verbuchen müssen. Darauf deuten die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes hin. Die Futures auf dem Dow Jones und dem Nasdaq 100 fallen je über 1 Prozent.

Der breite US-Aktienindex S&P 500 steht damit vor dem Eintritt in einem Bärenmarkt. Dies ist der Fall, wenn ein Index seit seinem letzten Hoch 20 Prozent gefallen ist. Der S&P 500 steht derzeit 18,2 Prozent unterhalb seines Januarhochs.

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13:00

Das Euro/Franken-Paar im bisherigen Tagesverlauf eine Handelsspanne von annähernd anderthalb Rappen gesehen. Aktuell steht das Paar bei 1,0278, nachdem es zur Wochenmitte noch knapp unter der 1,05er Marke gestanden hatte. Die Commerzbank macht in einem aktuellen Kommentar Aussagen von SNB-Chef Thomas Jordan mit dafür verantwortlich. Es gebe "plötzlich auch von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erste Signale in Richtung Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik", heisst es dort. Mehr dazu hier:

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12:40

Die Furcht vor einem Einbruch der Konjunktur drückt den Ölpreis. Der Preis für das Nordseeöl Brent verliert in der Spitze 2,2 Prozent, das US-Öl WTI 2,6 Prozent auf 106,76 Dollar je Barrel. Die fallenden Aktienmärkte schürten die Angst vor einer schwächeren Wirtschaft und damit einer schwächeren Ölnachfrage, sagte Ole Hansen, Analyst bei der Saxo Bank.

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11:30

Der SMI fällt um 2,62 Prozent auf 11'275,83 Punkte und damit den tiefsten Stand seit Anfang März. Nur rund zehn aller über 200 am Schweizer Aktienmarkt kotierten Titel notieren im Plus, darunter Santhera, Molecular Partners oder Cembra Money Bank.

Die Finanzmärkte präsentieren sich damit einmal mehr von ihrer volatilen Seite. Während in den letzten Tagen zumindest im frühen Handel immer noch mal Gewinne möglich waren, überwiegen am Donnerstag am Schweizer Aktienmarkt und auch europaweit die Verluste. Teilweise fallen sie auch wieder sehr deutlich aus. Das Zinsgespenst gehe wieder um, kommentiert ein Händler. So hätten Anleger die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell einfach ignoriert. "Der oberste Währungshüter hat angekündigt, so lange die Zinsen zu erhöhen, bis die Inflation rückläufig ist - und gegebenenfalls noch aggressiver vorzugehen."

Ein weiterer Beobachter spricht von "Angsthandel". Nach dem im Wochenverlauf kurzzeitig aufgeflammten Optimismus liege der Fokus der Anleger nun wieder ganz auf den Folgen der anhaltend hohen Inflation. Öl ins Feuer haben vor allem in den USA die enttäuschenden Zahlen grosser Detailhändler gegossen. Nun gehe die Angst um, dass die Ausgaben der Konsumenten und Haushalte, die Leistungen der Unternehmen und ganz allgemein das Wachstum unter der anhalten hohen Teuerungsrate leiden. Darüber hinaus preise der Markt weiterhin eine weitere Straffung der Geldpolitik ein, was den Druck auf risikoreichere Anlagen erhöhe. "Die Barmittel werden von den Aktienmärkten in Anleihen umgeschichtet, da die Renditen sowohl in den USA als auch in Europa sinken, was den Zustand der Angst auf dem Markt unterstreicht", erklärt ein Händler.

Alle 30 SLI-Titel sacken zwischen 0,6 Prozent (Schindler) und 10 Prozent (Julius Bär) ab. Vor allem das Minus von 4,7 Prozent bei Nestlé belastet den Gesamtmarkt. Diese Abgaben allein stehen für knapp die Hälfte der verlorenen SMI-Punkte. Ein negativer Bernstein-Kommentar lastet ebenso auf den Aktien des Nahrungsmittel-Giganten wie die schwachen Daten aus den USA. Es überrasche ihn angesichts der jüngsten US-Nachrichten nicht, dass zyklische Konsumgüter und Einzelhändler aktuell zu den schlechtesten Werten gehören.

Die erhöhte Volatilität macht sich zudem beim VSMI bemerkbar. Der Volatilitätsindex zieht im Handelsverlauf deutlich an und gewinnt aktuell annähernd 15,9 Prozent auf 24,1 hinzu. Dass die Aktien von Julius Bär mittlerweile die rote Laterne halten, ist dem Geschäfts-Update geschuldet. Der Vermögensverwalter legte einen durchwachsenen Zwischenbericht nach vier Monaten vor, der unterschiedlich kommentiert wird. Negativ überrascht hat der Netto-Neugeldabfluss. Die Aktien fallen so stark wie zuletzt beim Corona-Börsencrash vom März 2020.

Mit VAT, Straumann und Logitech sind denn auch einmal mehr Wachstumswerte unter den grössten Verlieren zu finden. Ihre Abgaben liegen zwischen 6,0 und 4,2 Prozent. Sie alle hatten bereits am Vortag zum Teil deutlich Federn gelassen. Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-1,2%) und Roche (-1,4%) fallen zwar etwas weniger stark als der Gesamtmarkt, dies bietet in der aktuellen Gemengelage aber kaum eine Stütze.

Sowohl unter den Blue Chip als auch in den hinteren Reihen werden weitere Zykliker aus den Depots geräumt. Adecco und Kühne+Nagel verlieren denn beide mehr als 4 Prozent. In der zweiten Reihe leiden Sulzer (-6,0%), Interroll oder auch Feintool (beide -4,8%). Bei Sulzer sorgen die Sanktionen der polnischen Regierung erneut für Negativ-Schlagzeilen. Das Biotech-Unternehmen Evolva kann sich hingegen nach einem positiven Geschäftsupdate mit +7 Prozent gegen den allgemeinen Trend behaupten.

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Anlage-Kommentar von cash-Redaktor Marc Forster:

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11:00

Angebliche Unregelmässigkeiten bei einer Schweizer Tochtergesellschaft setzen Orpea zu. Die Aktien des Altenheim-Betreibers fallen an der Börse in Paris um gut acht Prozent. Dem Radiosender France Info zufolge hat die Sparte Kauforg überteuerte Rechnungen gestellt. Ausserdem seien Managern hohe Gehälter gezahlt wurden, obwohl diese auch vom Mutterkonzern Orpea bezahlt worden seien. Orpea kommt seit Monaten wegen des Vorwurfs der Misshandlung von Heim-Insassen nicht aus den Schlagzeilen. 

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10:30

Der Swiss Market Index verliert weiter und steht nun bei 2,4 Prozent im Minus. Partners Group und Nestlé sind die grössten Verlierer. Hintergründe zu Nestlé gibt es hier.

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10:00

Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Roche: Credit Suisse senkt auf 350 (370) Fr.
Zurich Insurance: Jefferies erhöht auf 470 (405) Fr. - Hold
Nestlé: Bernstein senkt auf 120 (126) Fr.

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09:30

Die erhöhte Risikoaversion der Märkte spürt auch der Schweizer Franken. Der Euro fällt unter die Marke von 1,03 Franken, nachdem zu Wochenbeginn noch ein Niveau von fast 1,05 erreicht worden war. Der Euro verliert zuletzt 0,6 Prozent auf 1,0284 Franken. Zum Dollar legt der Franken 0,7 Prozent auf 98,15 Rappen zu.

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09:20

Ein Quartalsgewinn unter den Markterwartungen setzt Royal Mail zu. Die Aktien des britischen Brief- und Paketzustellers fallen in London um gut sieben Prozent, so stark wie zuletzt vor zweieinhalb Monaten. Das Betriebsergebnis lag den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal bei umgerechnet 894 Millionen Euro. Parallel dazu kündigte das Unternehmen als Reaktion auf höhere Kosten Einsparungen von 413 Millionen Euro bis zum Jahresende an.

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09:10

Der Swiss Market Index eröffnet den Handel 1,12 Prozent tiefer bei 11'450 Punkten. Alle 20 SMI-Aktien stehen im Minus. Einer der grössten Verlierer ist die Aktie von Nestlé. Nach einer Kurszielsenkung durch Bernstein verliert der Titel fast 3 Prozent. Am besten hält sich Roche mit einem Minus von 0,26 Prozent.

Julius Bär (-2,9 Prozent) lieferte ein Geschäfts-Update. Die Privatbank hat in den ersten vier Monaten 2022 die negative Marktentwicklung und die gestiegene Unsicherheit zu spüren bekommen und verzeichnet bei ihren Vermögen einen leichten Nettoabfluss.

Einmal mehr haben damit die anhaltenden Sorgen die Märkte fest im Griff und sorgen auch am Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag für Kursverluste. Die zaghafte Erholung zu Wochenbeginn habe sich als Trugschluss erwiesen, heisst es mehr oder weniger einstimmig aus dem Handel. Ausgelöst wurde der neuerliche Ausverkauf durch schwache Geschäftszahlen aus dem US-Einzelhandelssektor. Damit wurde die übliche Spirale in Gang gesetzt, dass sich Anleger nun um die weitere Inflationsbekämpfung der US-Notenbank Fed sorgen und dass diese damit womöglich die Wirtschaft abwürgen könnte. Denn letztlich sei es die steigende Inflation, die zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung unter Konsumenten führe, heisst es am Markt.

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08:10

Der Swiss Market Index wird bei Julius Bär vorbörslich 0,6 Prozent tiefer erwartet. Alle 20 Indexmitglieder stehen im Minus, am deutlichsten Credit Suisse und UBS. Am breiten Markt steigen Dufry nach der Bekanntgabe von Erstquartalszahlen 2 Prozent.

Die US-Börsen waren angesichts der Furcht vor drastischeren Zinserhöhungen der Notenbank Fed in die Knie gegangen. Der Dow Jones verlor 3,6 Prozent, der Nasdaq 4,7 Prozent und der S&P 500 büßte vier Prozent ein. Die Inflation, die Reaktionen der Notenbanken darauf und die Folgen für die Weltwirtschaft bleiben neben dem Ukraine-Krieg die wichtigsten Themen auf dem Börsenparkett.

Daher warten Investoren auf weitere US-Konjunkturdaten, von denen sie sich Rückschlüsse auf das Tempo der erwarteten Zinserhöhungen der Notenbank Fed versprechen. Auf dem Terminplan steht unter anderem das Konjunkturbarometer der Federal Reserve Bank von Philadelphia, das Prognosen zufolge im Mai auf 16 Punkte von 17,6 Zählern im Vormonat gesunken ist. 

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07:15

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag etwas von ihren deutlichen Verlusten am Vortag erholt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 110,06 US-Dollar. Das waren 95 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 28 Cent auf 109,87 Dollar.

Nachdem die trübe Finanzmarktstimmung die Ölpreise am Mittwoch deutlich belastet hatte, stabilisierten sie sich am Donnerstag. Für etwas bessere Stimmung sorgte die weniger angespannte Corona-Situation in der chinesischen Metropole Shanghai, wobei die Lage in anderen grösseren Städten kritisch bleibt. Breit angelegte Lockerungen der meist sehr strengen Ausgangssperren, die die Wirtschaft stark belasten, sind aktuell meist nicht absehbar.

Die Rohölpreise bewegen sich schon seit längerem in einer Spanne von etwa 15 Dollar, halten sich aber meistens über der Marke von 100 Dollar. Dass sie nicht stärker fallen, hängt vor allem an dem weltweit knappen Angebot, nachdem vornehmlich westliche Länder scharfe Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine ergriffen haben. Ein Erdöl-Embargo seitens der Europäischen Union lässt wegen Widerstands einiger Länder jedoch weiter auf sich warten

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06:15

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank vorbörslich 0,7 Prozent tiefer erwartet. Am Vortag hatte er 1,27 Prozent schwächer geschlossen.

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06:00

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 2,6 Prozent tiefer bei 26'223 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 2 Prozent und lag bei 1846 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 1 Prozent.

Der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die chinesische Null-Covid-Strategie und die weltweit steigende Inflation treiben am Donnerstag den Ausverkauf an den asiatischen Börsen damit an. "Der Aufschwung am Dienstag hat sich als zu optimistisch erwiesen, und die Selbstzweifel, die sich aus dieser Fehleinschätzung ergeben, veranlassen die Händler dazu, noch stärker auf den Verkaufsknopf zu drücken", schrieb Hebe Chen, Marktanalystin bei IG.

Die Sorge um die Inflation sei seit Anfang des Jahres bei den Anlegern präsent. "Obwohl die Dinge noch nicht den Punkt erreicht haben, an dem es kein Zurück mehr gibt, scheinen sie in Richtung 'ausser Kontrolle' zu tendieren. Das ist wahrscheinlich der beunruhigendste Teil für den Markt."

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 128,51 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,7612 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9864 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0485 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0344 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,2351 Dollar.

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02:00

Unter dem Eindruck sehr hoher Kursverluste von Einzelhändlern haben die Anleger am New Yorker Aktienmarkt am Mittwoch das Weite gesucht. Die Indizes rutschten deutlich ab, die jüngste Kurserholung ist somit dahin. Börsianer verwiesen auf erneut aufgekommene Sorgen, dass eine zu straffe Gangart der US-Notenbank Fed die Konjunktur ausbremsen könnte.

Zum Handelsschluss sank der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 3,57 Prozent auf 31 490,07 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 4,04 Prozent auf 3923,68 Punkte abwärts - dies war sein höchster Tagesverlust seit Juni 2020.

Noch schlimmer sah es am Mittwoch für den technologielastigen Nasdaq 100 aus, der mit einem Minus von 5,06 Prozent auf 11 928,31 Punkte wieder unter die runde Marke von 12 000 Zählern rutschte. Der in der Vorwoche erreichte tiefste Stand seit November 2020 kam damit wieder näher. Hoch verschuldete Technologie-Unternehmen leiden unter steigenden Zinsen besonders.

Ausserdem kamen von der US-Bauwirtschaft zur Wochenmitte schwache Signale. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen zurück. Auch der Baubranche machen steigende Hypothekenzinsen und gestiegene Materialkosten aufgrund von Lieferengpässen zu schaffen.

US-Einzelhändler schockieren derzeit die Anleger mit Kürzungen ihrer Prognosen. Nach Walmart am Vortag war am Mittwoch Target an der Reihe. Dessen Papiere fielen auf den tiefsten Stand seit November 2020. Der Börsenwert brach um ein Viertel ein. Der Einzelhändler verwies auf den deutlichen Kostenanstieg im ersten Quartal, wodurch man in diesem Jahr weniger profitabel wirtschaften dürfte als zunächst angepeilt. Mit Herausforderungen für Target im ersten Quartal habe er gerechnet, jedoch nicht mit einem Kostendruck in diesem Ausmass oder mit einer Senkung der Prognose, schrieb Analyst Steven Shemes von der kanadischen Bank RBC.

Die Nachrichten von Target zogen die gesamte Branche nach unten. Die Walmart-Aktien verloren nach ihrem Vortagesverlust von mehr als elf Prozent weitere 6,8 Prozent. Walgreens Boots Alliance sackten um 8,4 Prozent ab. Costco , Kohl's , Best Buy , Dollar General , Dollar Tree und Macy's verzeichneten allesamt Kursverluste im zweistelligen Prozentbereich.

Die Gewinnmargen der Einzelhändler gerieten durch die hohe Inflation und die steigenden Transport- und Lohnkosten gehörig unter Druck, erläuterte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Die Teuerung zwingt die Verbraucher dazu, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, womit ihnen entsprechend weniger für die Produkte zur Verfügung steht, die für die Unternehmen aufgrund höherer Margen profitabler sind", schrieb der Experte.

Auch der Baumarktkonzern Lowes enttäuschte am Mittwoch mit seiner Umsatzentwicklung auf vergleichbarer Fläche die Anleger. Die Aktien sanken um 5,3 Prozent. Im Gegensatz zu Lowe's hatte der Wettbewerber Home Depot am Vortag ein positives Ausrufezeichen gesetzt. Zur Wochenmitte aber verloren die Home-Depot-Aktien ähnlich deutlich wie Lowe's.

Ein Lichtblick im ausverkauften Einzelhandelssektor waren indes die Titel von TJX , die nach Quartalszahlen 7,1 Prozent gewannen. Anleger hätten damit die stärkere Margenentwicklung im Vergleich zu Walmart und Target honoriert, hiess es von Marktteilnehmern.

Der Elektroautobauer Tesla wurde aus dem Aktienindex S&P 500 ESG für nachhaltige Investments gestrichen - sehr zum Missfallen von Firmenchef Elon Musk. ESG steht für Environmental, Social and Governance. Unter dieser Abkürzung werden von der Finanzindustrie Geldanlagen angeboten, bei denen Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung stärker berücksichtigt werden sollen. Die Tesla-Aktien fielen am Mittwoch um 6,8 Prozent.

(cash/Bloomberg/AWP/Reuters)